Dr. Stefanie Mallon


Arbeitsschwerpunkte

  • Critical Fashion
  • Materialität und Wissen
  • Kunst als visuelle und materielle Kultur
  • Historische Ethnografie
  • Jugendkulturen auf dem Land
  • Un-/Ordnung

  • In der Forschung interessiert mich insbesondere Critical Fashion – also eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die Kleidung, Mode und Textil zur individuellen und gesellschaftlichen Positionierung bieten. Gerade gehe ich in Museumssammlungen der Frage nach, welche Informationen Textil- und Modesammlungen beinhalten, um wichtige soziokulturelle Themen Fragen aus ihnen heraus in der Forschung adressieren zu können.

    Als Mitglied im Leitungsteam der Responsible Fashion Series organisiere ich internationale Veranstaltungen, in denen Aktivist*innen aus Wissenschaft und Praxis zusammenkommen, um eine breite Grundlage für die Entwicklung eines verantwortungsvollen und ethisch vertretbaren Modesystem zu erarbeiten. Nachdem wir 2023 in Zentralasien waren, um dort mit Akteur*innen regionale Textilproduktion zu erörtern und textile Techniken in Workshops zu erlernen, steht für 2024 ein Event im Südwesten der USA an. Die Frage ist dann, wie Digitalität und Technologie konkret eingesetzt werden können, um das Modesystem nachhaltiger zu machen.

    2024 steht außerdem ein Projekt zu transgenerationaler Jugend im Museum an. Hier wird im Fokus stehen, wie Jugendliche ihr Dorfmuseum für sich und die Auseinandersetzung mit ihren individuellen und kollektiven Erfahrungen nutzen können und was das Dorfmuseum im Gegenzug von der Arbeit mit Jugendlichen lernen kann.

    Eine wichtige Arbeit aus der letzten Zeit ist der Tagungsband der organisierenden Studierenden des Studierendenkongress der DGEKW ‚ Anthropology of Sex, Body and Gender‘ , an dem ich mitwirken und den ich mitherausgegeben konnte. In diesem sind neue studentische Forschungen zu geschlechtlicher Diversität, Analysen von alltäglichen und auch subversiven Praktiken und Kritiken struktureller Gewalt versammelt, auch um Impulse für den aktiven Einsatz für marginalisierte Personen und gegen Ausgrenzung zu setzen.

    In der Lehre inspiriert mich vor allem die kulturhistorische Perspektive und auch kleine Expeditionen außerhalb der Universität. Es ist spannend und produktiv, zusammen mit den Studierenden zu erarbeiten, wie die vielfältigen Materialien – z. B. vom Flohmarkt oder vom Dachboden – zu den Erfahrungen von Menschen aus vergangenen Zeiten befragt werden können.