Von A wie „Anwalt“ bis Z wie „Zentralcampus“ –
Exkursion zum Verwaltungsgericht Göttingen
Am 22. April
2022 besuchten die Schüler*innen der OCF-AG zum zweiten Mal die
Universitätsstadt Göttingen. Dieses Mal stand ein Besuch des Verwaltungsgerichts
Göttingen im Mittelpunkt, der durch eine Führung über den Zentralcampus und
durch die Innenstadt abgerundet wurde.
Nachdem die
Schüler*innen und Lehrkräfte am Bahnhof von den studentischen Hilfskräften
abgeholt wurden, war die erste Station das Verwaltungsgericht Göttingen. Hier
begrüßte der Richter am Verwaltungsgericht Thius Vogel die Schüler*innen im
größten Verhandlungssaal des Verwaltungsgerichts.
Nach einer
kurzen Vorstellung seines Werdegangs kamen die Schüler*innen mit dem Richter über
seine Tätigkeit ins Gespräch. Sie wollten unter anderem wissen, welches seine
kuriosesten Fälle waren, ob ihm manchmal langweilig während einer Verhandlung
wird und ob er sich häufiger nach einem Termin denkt, dass man sich diesen auch
hätte sparen können. Außerdem interessierten sich die
Exkursionsteilnehmer*innen dafür, wie ein Richter damit umgeht, wenn
verschiedene Zeugen unterschiedliche Aussagen zu einem Geschehen machen. Ein
Schüler fragte Herrn Vogel zudem, ob er schon mal von einer Prozesspartei
bestochen wurde, was dieser lachend verneinte.
Der Bitte einer
Schülerin, selbst einmal einen Gerichtsprozess nachzustellen, kam Herr Vogel gerne
ganz spontan nach. Vier Schüler*innen schlüpften daraufhin in die Rollen eines
Behördenvertreters, seiner anwaltlichen Vertretung sowie des Klägers und seiner
Anwältin. In dem fiktiven Fall forderte ein Gummibärchenverkäufer die Aufhebung
eines Verkaufsverbots in der Innenstadt. Die Schüler*innen sammelten mit etwas
Unterstützung des Richters Argumente für die beiden Seiten. Nach einer
lebhaften Diskussion wurde dann ein Urteil gesprochen: Das Verkaufsverbot war
rechtswidrig und wurde vom Gericht aufgehoben. Der Besuch im Verwaltungsgericht
und insbesondere die Gerichtssimulation zogen die Schüler*innen so in ihren
Bann, dass sie auch noch auf dem anschließenden Weg in die Mensa untereinander
über weitere Argumente für und gegen das Verkaufsverbot diskutierten.
In der Zentralmensa
stärkten wir uns für die Campusführung. Die Schüler*innen waren ganz überrascht
von der großen Essensauswahl. Anschließend besichtigten die Schüler*innen einen
Hörsaal und die verschiedenen Fakultätsgebäude – begleitet von Quizfragen. Besonders
beeindruckt waren sie auch vom guten Ausblick über die Stadt Göttingen aus der
13. Etage des Blauen Turmes. Während des Besuchs der SUB, der Staats- und
Universitätsbibliothek, überraschte die Schüler*innen die große Anzahl der dort
vorhandenen – mehr als neun Millionen – Medien. Außerdem erfuhren sie etwas
über die Geschichte der Universität, wie zum Beispiel über die Göttinger
Sieben, und über den alltäglichen Betrieb am Campus.
Als nächste
Station peilten wir dann den Alten Botanischen Garten an, wo die Schüler*innen in
einem Quiz in Kleingruppen verschiedene Pflanzenarten kennenlernten und
anschließend zur Belohnung etwas die Sonne genießen konnten. Nach der kurzen Verschnaufpause
im Grünen wurden noch verschiedene Göttinger Sehenswürdigkeiten wie der Nabel und
das Gänseliesel oder auch die Staatsanwaltschaft angesteuert, woraufhin wir zum
Abschluss den Wilhelmsplatz besuchten. Hier wurden noch ein paar Fragen zu den
historischen Gebäuden der Universität beantwortet. Daraufhin hatten die
Schüler*innen alle Buchstaben des Quiz gesammelt und machten sich gemeinsam
daran, das Lösungswort herauszufinden.
Zur Belohnung
gab es noch ein Eis, bevor die Schüler*innen und Lehrkräfte die Heimreise
antraten. Es war wie immer ein sehr lehrreicher Ausflug, und wir freuen uns
schon auf die nächsten Unterrichtsbesuche im Mai.