Workshop 2: Surveys planvoll nutzen: Konzeptionelle Grundlagen der Mehrebenenanalyse für komplexe Datenstrukturen
Zielgruppe: Fortgeschrittene
Sprache: Deutsch
Verfügbare Plätze: 12
In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Konzeption von Forschungsdesigns und Analysestrategien basierend auf hierarchisch strukturierten, wiederholten Querschnittsbefragungen.
Details zu Inhalt und Ablauf
Die wachsende Fülle an verfügbaren Surveydaten zur Sekundärdatenanalyse hat in den letzten zwei Jahrzehnten auch die statistische Modellierung komplexer Datenstrukturen von nicht unabhängigen Beobachtungen vorangetrieben. So können z.B. im Rahmen international vergleichender Datensätze wie dem European Social Survey (ESS) oder dem International Social Survey Programme (ISSP) die Daten von Individuen in verschiedenen Ländern über verschiedene Erhebungsjahre hinweg analysiert werden. Neben diesen ländervergleichenden Studien kommen in der sozialwissenschaftlichen Forschung z.B. zu schulischen Kontexten (Schüler*innen in verschiedenen Klassen und Schulen) oder in wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen (z.B. Angestellte in verschiedenen Betrieben und Branchen) immer mehr hierarchisch strukturierte Datensätze zum Einsatz.
Ziel des Workshops ist es, ein konzeptionelles Verständnis solcher Datenstrukturen zu entwickeln und verschiedene Analysestrategien in Hinblick auf spezifische Fragestellungen kennenzulernen. Ausgehend von der Hierarchischen Mehrebenenanalyse lassen sich Analysestrategien dahingehend unterscheiden, auf welcher Ebene die interessierenden unabhängigen Variablen angesiedelt sind und welche Annahmen über die Verknüpfung der verschiedenen Ebenen getroffen werden (z.B. Kontexteffekte oder cross-level interaction).
Inhalt:
Ziel des Workshops ist es, ein konzeptionelles Verständnis solcher Datenstrukturen zu entwickeln und verschiedene Analysestrategien in Hinblick auf spezifische Fragestellungen kennenzulernen. Ausgehend von der Hierarchischen Mehrebenenanalyse lassen sich Analysestrategien dahingehend unterscheiden, auf welcher Ebene die interessierenden unabhängigen Variablen angesiedelt sind und welche Annahmen über die Verknüpfung der verschiedenen Ebenen getroffen werden (z.B. Kontexteffekte oder cross-level interaction).
Inhalt:
- Kennenlernen komplexer Datenstrukturen
- Konzeptionelle Grundlagen der Hierarchischen Mehrebenenanalyse:
- Wieso brauchen wir sie und was kann sie?
- Wie gehen wir dabei vor? Erkenntnisinteresse und Analysestrategien
- Varianten der Mehrebenenenanalyse (2, 3 oder mehr Ebenen? Hierarchisch und/oder zeitlich?)
- Konkrete Themen (z.B. Fallzahlen, Zentrierung von unabhängigen Variablen) / zentrale Problemfelder (abhängig von Teilnehmer*innen)
Anhand der eigenen Fragestellungen und konkreten Beispielstudien werden die zentralen Problematiken bei der Analyse hierarchisch strukturierter Daten diskutiert und mögliche Lösungsansätze besprochen. Außerdem soll den Teilnehmer*innen Raum gegeben werden, an ihren eigenen Forschungsdesigns und Analysestrategien zu arbeiten und diese weiterzuentwickeln.
Grundkenntnisse der Regressionsanalyse werden vorausgesetzt. Pflichtlektüre zur Vorbereitung wird noch bekannt gegeben.
Um Credits für die aktive Teilnahme an diesem Workshop zu erhalten, sind folgende Leistungen zu erbringen (vgl. auch die Informationen zum „Leistungsnachweis“ unter „Anmeldung“):
- Zur Vorbereitung: Lesen der Pflichtlektüre und kurze Ausarbeitung zur Darstellung des PhD-Projekts in Bezug auf den Workshop (Fragestellung, ggf. Datensatz, Forschungsdesign) sowie konkreter Fragen und Probleme (2-3 Seiten)
- Während des Workshops: aktive Teilnahme und Bereitschaft zu peer-to-peer Austausch
- Nachbereitung: Kurze Ausarbeitung dazu, welche der Analysestrategien aus dem Workshop für das eigene Projekt sinnvoll erscheinen (1-2 Seiten)
Dr. Sabine Trittler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse am Institut für Soziologie der Universität Göttingen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich aus (international) vergleichender Perspektive mit der Rolle von Religion in modernen Gesellschaften, den Vorstellungen von Zugehörigkeit und nationaler Identität sowie mit Diskriminierungswahrnehmungen von Minderheitengruppen.
- Claudia Diehl und Sabine Trittler. 2024. Highly skilled and highly skeptical? How education and origin shape newcomers’ relationship with their new home. Journal of Ethnic and Migration Studies, 50 (7): 1777–1802. DOI: 10.1080/1369183X.2024.2315356
- Trittler, Sabine. 2019. Consequences of Religious and Secular Boundaries Among the Majority Population for Perceived Discrimination Among Muslim Minorities in Western Europe, Journal of Ethnic and Migration Studies, 45 (7): 1127-1147. DOI: 10.1080/1369183X.2018.1437343
- Trittler, Sabine. 2017. Explaining Differences in the Salience of Religion as a Symbolic Boundary of National Belonging in Europe, European Sociological Review, 33 (5): 708-720. DOI: 10.1093/esr/jcx069
- Trittler, Sabine. 2017. Repertoires of National Boundaries in France and Germany – Within-Country Cleavages and Their Political Consequences, Nations and Nationalism, 23 (2): 367-394. DOI: 10.1111/nana.12291
- Trittler, Sabine, Mandes, Slawomir und Koenig, Matthias. 2015. Religious Dimensions of National and European Identities: Evidence from Cross-National Survey Research. In: Spohn, Willfried, Matthias Koenig und Wolfgang Knöbl (eds.). Religion and National Identities in an Enlarged Europe. Basingstoke: Palgrave Macmillan, p. 124-145.