• gentz2Anna Gentz: Jorge Luis Borges als Autorfigur in Literatur und Medien. Münster: Monsenstein und Vannerdat 2014. 452 Seiten. ISBN: 978-3-95645-237-6.

    Kann ein Autor sich selbst kanonisieren? Nein, aber er kann seine Kanonisierung vorbereiten, behaupten und lenken. Die vorliegende Arbeit bedient ein Desiderat der Literaturinterpretation und stellt ein Konzept der literarischen Selbstinszenierung und -kanonisierung vor. Der erste Teil der Arbeit untersucht das Werk eines der wichtigsten Literaten des 20. Jahrhunderts: Jorge Luis Borges, Ikone der Universal-Intertextualität und Ikone Argentiniens. Der zweite Teil untersucht Kunstwerke, die an Borges' Selbstkanonisierung und seine Mystifizierung anschließen. Es zeigt sich, dass die Figur Borges zu einem eigenen literarischen Motiv geworden ist - wofür der blinde Bibliothekar Jorge de Burgos aus "Der Name der Rose" wahrscheinlich das bekannteste, aber nicht das einzige Beispiel darstellt. Zahlreiche Werke aus Literatur, Theater, Comic, Film, Musik und Bildender Kunst arbeiten sich an einer Borges-Figur als Symbol für den (über)mächtigen Vorgänger ab.



  • hdbkanon140Gabriele Rippl / Simone Winko (Hg.): Handbuch Kanon und Wertung. Theorien, Instanzen, Geschichte. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler 2013. VII, 438 Seiten. ISBN: 978-3-476-02430-5.

    Wer sagt, welche Literatur es wert ist, dass wir sie lesen? Das Handbuch zeigt alle Instanzen des Literaturbetriebs, in denen Wertungen von Literatur und Kanonbildungen vorkommen von der Literaturkritik über das Verlagswesen bis zu den Literaturhäusern und Museen. Die Ausführungen zu den Kanongeschichten aller größeren Nationalliteraturen verdeutlichen, wie ein literarischer Kanon entsteht und sich verändert. Dies zeigen exemplarisch auch Beiträge zu verschiedenen Genres, darunter zu Krimi, Fantasy und Comics. Ein Praxiskapitel vermittelt Wege der Analyse von Wertungen und Kanonbildungen.




  • Stefanie Preuß: A Scottish National Canon? Processes of Literary Canon Formation in Scotland. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2012. 381 Seiten. ISBN: 978-3-8253-6013-9

    The „Best Scottish Book of All Time“ is Lewis Grassic Gibbon's novel ‘Sunset Song’. This, at least, was the result of a public vote organised in 2005. But what is a Scottish book? And who decides which books are considered canonical? Until the 1960s, the apprehension of Scottish literature as merely a lesser sub-branch of English literature was a common notion. Since then, however, Scottish literature, as well as academic scholarship on Scottish writing, has been systematically promoted by means of grants, bursaries or literary awards. This revival was the result of a concerted policy of canonisation by literary institutions, which had its beginning in the eighteenth century. Such strategies of Scottish canon formation since the Union of Parliaments are the concern of the present study. For the first time, it identifies the different agents involved in Scottish canon formation and analyses how canon formation in Scotland is related to nationalist identity politics.



  • Matthias Beilein / Claudia Stockinger / Simone Winko (Hg.): Kanon, Wertung und Vermittlung. Literatur in der Wissensgesellschaft. Berlin/Boston, Mass.: de Gruyter 2011. VII, 350 Seiten. ISBN: 978-3-11-025996-4.

    Der vorliegende Sammelband befasst sich mit der Theorie und Praxis der Literaturvermittlung in der ‚nachbürgerlichen‘ Wissensgesellschaft und berücksichtigt dabei verschiedene Aspekte: Es wird untersucht, in welcher Weise ‚außerliterarische‘ Faktoren wie Macht und Ökonomie die Wertung und Kanonisierung literarischer Werke der Gegenwart steuern, welche Wirkung medialen Bedingungen, z.B. dem Web 2.0, zuzuschreiben ist und wie sich literaturinterne Faktoren auf Wertungsprozesse auswirken. Im ersten Teil werden Modelle und methodische Grundfragen der Wertungs- und Kanondiskussion vorgestellt, während der zweite Teil Kanonisierungsprozesse in Institutionen des Literaturbetriebs untersucht. Die Frage, welche Rolle Wertungshandlungen und der Begriff des Kanons in der gegenwärtigen Literaturvermittlung spielen, wird im dritten Teil behandelt. Der Band wendet sich an alle, die sich in Literaturbetrieb und Literaturwissenschaft mit Fragen der Kanonbildung, der Wertung und der Literaturvermittlung beschäftigen.



  • Nele Hoffmann: A Taste for Crime. Zur Wertung von Kriminalliteratur in Literaturkritik und Wissenschaft. Salzhemmendorf: Blumenkamp-Verlag 2012. 336 Seiten. ISBN: 978-3-942958-05-9.

    Ist Kriminalliteratur überhaupt ›richtige‹ Literatur? Welche impliziten Wertungen gehen mit der Bezeichnung von Kriminalliteratur als Genre-Literatur einher? Was haben Kriminalromane zur »literarischen Bewältigung der Wirklichkeit« (Suerbaum) beizutragen? Nele Hoffmann geht diesen Fragen nach, indem sie das kriminalliterarische Feld der 1990er und frühen 2000er Jahre im Schnittpunkt von Buchmarkt, Literaturkritik und Wissenschaft an ausgewählten Beispielen konturiert. Diskutiert werden Texte von Walter Mosley, Liza Cody, Henning Mankell, Pieke Biermann, Thomas Harris und Derek Raymond.



  • Eva Morawietz: A Modern Literary Vernacular. Canonization Practices in American Culture from the 1950s to the 1970s. Salzhemmendorf: Blumenkamp-Verlag 2012. 312 Seiten. ISBN: 978-3-942958-04-2.

    In 1969, Leslie Fiedler predicted the »exhilarating possibility« of a time in which »judgments about the ›goodness‹ and ›badness‹ of art« would be »separated from distinctions between ›high‹ and ›low‹«. Today, Fiedler's vision seems to have come true: almost all spheres of artistic production are dominated by a pluralist view of culture. Eva Morawietz argues that American culture from the 1950s through the 1970s induced this shift in artistic values by creating a modern vernacular aesthetic which slowly undermined and changed not only the literary canon but bourgeois notions of canonicity itself. Focussing on works by Frank O'Hara, Kurt Vonnegut, and Thomas Pynchon, Morawietz describes how notions of high art were transformed from within in the second half of the 20th century.



  • Elisabeth Kampmann: Kanon und Verlag. Zur Kanonisierungspraxis des Deutschen Taschenbuch Verlags. Berlin: Akademie-Verlag, 2011. IX, 497 Seiten. ISBN: 978-3-05-005191-8.

    Welchen Beitrag leisten Verlage zur literarischen Kanonisierung? Dieser Frage geht die vorliegende Studie am Beispiel des Deutschen Taschenbuch Verlags (dtv) erstmals systematisch nach. Untersucht werden Auswahl, Positionierung und Kanonisierung deutschsprachiger Literatur vor dem Hintergrund der Besonderheiten des Popularisierungsmediums Taschenbuch und der spezifischen dtv-Verlagsgeschichte. Von der Gründung des dtv 1961 bis heute werden exemplarische Aspekte im kulturgeschichtlichen Zusammenhang dargestellt. Dies sind z. B. die Lizenzpolitik, die Zusammenstellung einzelner Reihen, die Kooperation mit den Bildungsinstitutionen, das Klassik-Programm und die Umschlaggestaltung. Die Untersuchung macht deutlich, wie sich der ökonomische, kulturelle und medienbedingte Handlungsrahmen des Verlags im Laufe der Jahrzehnte verschoben hat und welchen Einfluss einzelne Verlagsakteure auf die Programmentwicklung nehmen konnten. Mit den entwickelten Begrifflichkeiten und empirischen Verfahren ist die Studie ein Beitrag zur Methodendiskussion der Kanonforschung und zugleich ein Stück Literatur- und Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit wurde mit dem "Förderpreis der Camilla-Dirlmeier-Gedächtnisstiftung 2011" ausgezeichnet.



  • Sabine Buck: Literatur als moralfreier Raum? Zur zeitgenössischen Wertungspraxis deutschsprachiger Literaturkritik. Münster: Mentis, 2011. 424 Seiten. ISBN: 978-3-89785-743-8.

    Literaturkritiker führen nicht nur ästhetische Argumente an, um zu begründen, warum sie einen literarischen Text positiv oder negativ bewerten. Häufig verweisen sie auf moralische Aspekte, um ihr Urteil über die literarische Qualität eines Textes zu fundieren. Dies zeigen unter anderem die heftigen Kontroversen um Bücher wie Jonathan Littells „Die Wohlgesinnten“ oder Maxim Billers „Esra“. Dieses Buch erarbeitet daher als Grundlagenstudie das Spektrum der moralischen Kriterien, die deutschsprachige Literaturkritiker an literarische Texte anlegen. Dabei zeigt sich, dass Moral und Ästhetik in den Wertungen deutscher Kritiker oftmals in einem ambivalenten Verhältnis zueinander stehen: Einerseits wird in vielen Debatten der Kritik ein Gegensatz zwischen moralischer und ästhetischer Betrachtung behauptet und eine moralische Auseinandersetzung mit Literatur explizit abgelehnt. Andererseits stehen moralische und ästhetische Wertungen von Literatur in vielen Rezensionen in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis, wenn beispielsweise die ästhetische Qualität eines literarischen Textes durch moralische Argumente begründet wird.



  • negerkesselMarkus Kessel: "Aus Negern Afrikaner machen". Die Vermittlung subsaharisch-afrikanischer Literaturen in deutscher Übersetzung seit Ende der 1970er Jahre. Berlin: Saxa-Verlag 2011. 380 Seiten. ISBN: 978-3-939060-27-7.

    "Kompletter Mist, alles nur wertlose Sachen" - dieses apodiktische Urteil über die Literaturen Afrikas fällte Marcel Reich-Ranicki 1986 vor einem exklusiven Kreis hessischer Wirtschaftsvertreter. Und folgt man der Auffassung vieler Beobachter der Szene, so scheint sich darin ein durchaus exemplarischer Blick auf Afrika als geschichts- und kulturlosen Krisenkontinent ohne nennenswerte literarische Errungenschaften auszudrücken. Bei näherer Betrachtung ergibt sich jedoch ein weniger düsteres Bild. Zum Glück für die Vielfalt des Buchmarktes hat es in den letzten Jahrzehnten immer wieder engagierte Versuche gegeben, die Literaturen Afrikas auch im deutschsprachigen Raum an den Leser zu bringen. Diese Initiativen und die Akteure, von denen sie ausgingen, sind das Thema von Markus Kessels Studie über "Die Vermittlung subsaharisch-afrikanischer Literaturen in deutscher Übersetzung seit Ende der 1970er Jahre". Im Gegensatz zu vielen vorliegenden Beiträgen bemüht sich Kessel dabei durchgehend um eine kritische Distanz gegenüber dem Gegenstand. Funktion und Wert der afrikanischen Literaturen werden nicht einfach vorausgesetzt, sondern vielmehr als das Ergebnis von Vermittlungshandlungen im literarischen Feld der deutschsprachigen Zielkultur betrachtet. Rekonstruiert wird die Positionierung der afrikanischen Literaturen mittels einer Inhaltsanalyse von mehreren hundert Quellentexten. Die hierbei verwendeten Kategorien werden theoretisch begründet, systematisch expliziert und anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht. Die Ergebnisse zeigen eine überwiegend heteronome, parteilich für die Kulturen Afrikas engagierte Praxis, die sich treffend als "advokatorische Literaturvermittlung" bezeichnen lässt. Damit wird erstmals ein Handlungstyp innerhalb des literarischen Feldes beschrieben, den die überwiegend auf die Kritik von hegemonialen Machtverhältnissen konzentrierte Forschung bislang ausgeblendet hat. Darüber hinaus gelingt Kessel eine plausible Einordnung seiner deskriptiven Befunde in den sozialgeschichtlichen Kontext der 1970er und 1980er Jahre, der vom postmaterialistischen Werte- und Mentalitätswandel sowie der durch die "Neuen sozialen Bewegungen" gebündelte Kritik an den Folgelasten der industriellen Modernisierung geprägt wird. Für den Zeitraum seit den 1990er Jahren ergibt sich der Befund einer konzeptionellen Neuausrichtung der Vermittlungspraxis: An die Stelle der literarischen Advocacy tritt ein professionalisiertes Engagement für die Verlagsprogramme, das auch mit einer zunehmenden Herausarbeitung spezifisch literarischer und hedonistischer Qualitäten der Texte aus Afrika einhergeht und als Reaktion auf den bis heute geringen Vermarktungserfolg begriffen werden kann. Am Beispiel eines interessanten Nischenbereichs zeigt Markus Kessel die Möglichkeiten einer deskriptiven, methodisch transparenten und auch historische Entwicklungen einbeziehenden Soziologie der literarischen Übersetzung auf.



  • wukellisBernadette Kalkert: Paradigmen literarischer Wertung und Kanonisierung in der amerikanischen Gesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts untersucht am Beispiel von Bret Easton Ellis. Salzhemmendorf: Blumenkamp-Verlag 2011. 470 Seiten. ISBN: 978-3-942958-00-4.

    "Great American novelist – it's time to add Bret Easton Ellis to the canon", schreibt Jonathon Keats in der Online-Zeitung Salon am 22. Januar 1999. Aber wie ist es wirklich um die Kanonisierung des Autors bestellt? Bernadette Kalkert untersucht am Beispiel von Ellis' Romanen zentrale Paradigmen literarischer Wertung in der amerikanischen Öffentlichkeit und Wissenschaft. Der Vorgang der Kanonisierung wird am 'lebenden Objekt' nachvollzogen, die verschiedenen Faktoren, die zur Aufnahme in einen literarischen Kanon führen, werden identifiziert und hierarchisiert. So liefert die Untersuchung des Fallbeispiels Ellis, der vor allem mit seinem 'Skandalroman' American Psycho Furore machte, Erkenntnisse über allgemeine Funktionen und Prozesse der Entstehung, Entwicklung und Festschreibung eines literarischen Traditionsbestandes.



  • frolleinKatrin Blumenkamp: Das "Literarische Fräuleinwunder". Die Funktionsweise eines Etiketts im literarischen Feld der Jahrtausendwende. Münster u.a.: LIT-Verlag 2011. 432 Seiten. ISBN: 978-3-643-10920-0.

    In einem "Spiegel"-Artikel sprach Volker Hage von einem "literarischen Fräuleinwunder" und erfand damit ein literarisches Etikett, das sich weit über das Jahr 1999 hinaus fortgetragen hat. Trotz harscher Kritik und wiederholten Totsagungen kursiert es auch 2010 noch in den Feuilletons, es geistert durch Anthologien, Sammelbände und Literaturgeschichten. Am Fallbeispiel des "literarischen Fräuleinwunders" zeigt diese Studie, wie literarische Etiketten eingeführt, verbreitet und tradiert werden. Nicht nur die literarischen Texte stehen im Mittelpunkt, sondern auch die Literaturkritik, die Inszenierungen der "Fräuleinwunder"-Autorinnen sowie der gesellschaftliche Kontext von "Erlebnisgesellschaft" und "New Economy". Die Korpusuntersuchung widmet sich den Schriftstellerinnen Nadine Barth, Tanja Dückers, Karen Duve, Alexa Hennig von Lange, Judith Hermann, Amélie Nothomb und Birgit Vanderbeke.



  • wukfreiseMatthias Freise / Claudia Stockinger (Hg.): Wertung und Kanon. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2010. 198 Seiten. ISBN: 978-3-8253-5756-6.

    Fragen und Wertung der Kanonisierung von Literatur sind in einer Zeit, wo der traditionelle Literaturkanon sich auflöst, von besonderer Bedeutung. Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich diesen Fragen in denkbar größter Bandbreite. Wertung und Kanonisierung werden sowohl aus strikt literatursoziologischer Sicht als auch aus werkimmanenter und philosophisch-ästhetischer Sicht untersucht. Aber auch die Kanonisierungs- und Bewertungspraxis kommt zu Wort. So sind dem Umgang mit den Klassikern in der Schule, der in jüngster Zeit kontrovers diskutiert wurde, zwei Beiträge gewidmet – einer aus der Perspektive der universitären Lehrerausbildung, einer aus der Perspektive eines Lehrers, der Klassiker unverdrossen ins Zentrum seines Unterrichts stellt. Einen, wenn auch sehr umfangreichen Kanon der Weltliteratur stellt Kindlers Literaturlexikon dar, dessen Herausgeber die Voraussetzungen und die Praxis der Arbeit an diesem einflußreichsten aller Literaturlexika anschaulich vorstellt.



  • wukbuchermenschen140BücherIMenschen. Der Literaturbetrieb im Gespräch. Göttingen: Blumenkamp-Verlag 2010. 160 Seiten. ISBN: 978-3-9810685-6-6.

    »Verlegergespräche« ist der Titel einer Veranstaltungsreihe, die in den Jahren 2007 bis 2009 im Göttinger Promotionskolleg »Wertung und Kanon« stattgefunden hat. Zu Gast waren auch Agenten, Kritiker, Lektoren, Literaturveranstalter und Verlagsvertreter – BücherIMenschen eben, die in den verschiedenen Bereichen des Literaturbetriebs arbeiten. Dieses Buch ist eine Sammlung der Gespräche über persönliche Werdegänge und die Liebe zur Literatur, genauso wie über Branchengeheimnisse und die neuesten Entwicklungen des Buchmarktes durch die fortschreitende Digitalisierung und das Web 2.0. - Der Literaturbetrieb im Gespräch mit Thorsten Ahrend, Heinz Ludwig Arnold, Wolfgang Balk, Ko Bylanzky/Rayl Patzak, Hans Frieden, Karin Graf, Melanie Heusel/Anke Ingmanns, Andreas C. Knigge, Michael Krüger, Michael Merschmeier, Jiøí Padevìt, Denis Scheck, Thedel v. Wallmoden.



  • wukliteraturbetrieb140Heinz Ludwig Arnold / Matthias Beilein (Hg.): Literaturbetrieb in Deutschland. 3. Auflage. Neufassung, München: edition text + kritik 2009. 440 Seiten. ISBN: 978-3-88377-996-6.

    Diese 3. Auflage ist eine Neufassung des erstmals 1971 erschienenen Handbuchs Literaturbetrieb in Deutschland und zeichnet die wichtigsten Veränderungen im literarischen Leben der Bundesrepublik in den vergangenen 25 Jahren nach. Gesellschaftspolitische Einschnitte wie die Wende von 1989 und technische Innovationen wie das Internet haben den Literaturbetrieb – und die Literatur – nachhaltig verändert, neue Institutionen wie die Literaturhäuser und neue Medien wie das Hörbuch oder die Digitale Literatur sind hinzugekommen und gehören heute zu seinem festen Inventar. Daher ist es an der Zeit, erneut Bilanz zu ziehen. In 30 Kapiteln nimmt der Band das literarische Leben in Deutschland mit seinen wichtigsten Berufsfeldern, Institutionen, Marktmechanismen und aktuelle Entwicklungen kritisch in den Blick. Seitenblicke auf die Entwicklungen in der Schweiz und in Österreich zeichnen dabei die Sonderwege der beiden anderen deutschsprachigen Literaturbetriebe nach.



  • wukrundschauNeue Rundschau, Heft 2 (2009): Afrika. Herausgeber: Markus Kessel. Frankfurt am Main: S. Fischer 2009. 192 Seiten. ISBN: 978-3-10-809077-7.

    »Discovering Home« – so heißt eine wunderbare Erzählung des Kenianers Binyavanga Wainaina, die 2002 mit dem wichtigsten Preis für afrikanische Erzählliteratur ausgezeichnet wurde. Der Titel ist symptomatisch für die literarische Entwicklung auf unserem südlichen Nachbarkontinent, wo heute, ein halbes Jahrhundert nach den Klassikern Mongo Betis, Camara Layes oder Chinua Achebes und gut zwanzig Jahre nach der Verleihung des Nobelpreises an Wole Soyinka, eine jüngere Generation von Autorinnen und Autoren mit frischem, wachem und engagiertem Blick über ihre Heimatländer, ihre Städte und Kulturen schreibt und diese ganz neu entdeckt. Mit ihnen gehen wir auf eine literarische Reise von Kapstadt bis ins ugandische Hochland, von Ouagadougou (oder liebevoll »Ouaga«) bis nach Harare und lernen diese Orte von einer Seite kennen, wie eben nur gute Literatur sie uns zeigen kann.