BearbeiterInnen: Dr. Inga Schmiedel, Prof. Dr. Erwin Bergmeier, Florian Goedecke
Laufzeit: 2016-2017
Kurzbeschreibung:
Im Rahmen des Projekts erfolgt die Auswertung der Vegetationsaufnahmen der Permanenten Stichprobeninventur (PSI) des Nationalparks Eifel. Die Untersuchung analysiert den 1.539 Vegetationsaufnahmen umfassenden Datensatz im Hinblick auf Artenreichtum und Diversität und klassifiziert die Vegetationsaufnahmen in Vegetationseinheiten, die in einem weiteren Schritt (beschriebenen) Pflanzengesellschaften zugeordnet werden. Die Einheiten werden unter Einbeziehung mittlerer Ellenberg-Zeigerwerte und ihres mittleren Artenreichtums/ihrer mittleren Diversität ökologisch charakterisiert. Basierend auf den pflanzensoziologischen Zuordnungen wird für die Wälder eine Analyse der Naturnähe der Standorte durchgeführt. Weiterhin wird geprüft, inwiefern Muster der Verbreitung von Arten (geschlossener) Wälder bzw. des Offenlandes im Gebiet erkennbar sind.
Auf Grundlage der Klassifikation der 1.539 PSI-Aufnahmen konnten insgesamt 84 Vegetationseinheiten voneinander abgegrenzt werden, die pflanzensoziologisch zu 29 bestehenden Assoziationen, 25 Verbänden, 18 Ordnungen und 11 Klassen zugeordnet werden konnten. Forstbestände sind in diesem Zusammenhang nicht in das pflanzensoziologische System eingegliedert. Einige Gesellschaften waren nur durch eine oder wenige, andere durch eine Vielzahl von Aufnahmen vertreten. Häufigste Pflanzengesellschaft innerhalb des Nationalparks sind die Hainsimsen-Buchenwälder (Luzulo-Fagetum) gefolgt von einer Vegetationseinheit, die die artenarmen Fichtenforste des Gebietes umfassent. Dritthäufigste Pflanzengesellschaft sind die Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum elatioris). Der Artenreichtum der Wald- und Offenlandbestände des Nationalparks variiert stark zwischen extrem artenarmen Beständen mit nur einer Art (einige Bestände der Buchenwälder, Fichten- und Douglasienforste) und solchen mit bis zu 70 Arten pro Aufnahme (Schlagfluren). Auch die Gleichverteilung der Arten innerhalb der Aufnahmeflächen als ein Maß der Diversität zeigt starke Unterschiede, wobei typischerweise Waldbestände aufgrund der starken Dominanz einzelner Baumarten eine geringe und Offenländer eine höhere Gleichverteilung der Arten aufweisen. Die Bewertung der Naturnähe der Waldstandorte auf Grundlage floristisch-pflanzensoziologischer Kriterien zeigt, dass sich etwa die Hälfte der Waldbestände in einem mehr oder weniger naturfernen und knapp 41 der Bestände in einem der potentiellen natürlichen Vegetation entsprechenden Zustand befinden. Das Vorherrschen von Pflanzenarten der geschlossenen Wälder innerhalb der Vielzahl der Buchenwälder weist auf eine allgemein geringe Störung dieser Bestände hin.
Publikationen:
Schmiedel, I., Goedecke, F. & Bergmeier, E. (2019): Plant communities of the Eifel National Park (Germany) – An assessment based on the first Permanent Plot Inventory. Tuexenia 39: 41-74. doi: 10.14471/2019.39.015
Schmiedel, I., Goedecke, F. & Bergmeier, E. (2017): Ergebnisse der Vegetationsaufnahmen im Wald und Offenland. – In: Nationalparkverwaltung Eifel (Hrsg.), Permanente Stichprobeninventur im Nationalpark Eifel. Schriftenreihe zum Nationalpark Eifel 7: 30-66. Schleiden-Gemünd. Webseite mit Downloadbereich
Nationalparkverwaltung Eifel (Hrsg., 2017): Permanente Stichprobeninventur im Nationalpark Eifel. Schriftenreihe zum Nationalpark Eifel 7: 30-66. Schleiden-Gemünd. Webseite mit Downloadbereich
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