Belastungstrajektorie

Projektbeschreibung

Die Studieneingangsphase Physik wird von vielen Studierenden als eine herausfordernde Zeit empfunden, da Anforderungen auf unterschiedlichen Ebenen (fachliche, Metakognitions- und Sozialisationsebene) bewältigt werden müssen, um den identitätsbildenden Übergang zwischen Schule und Universität erfolgreich zu vollziehen. Besonders in dieser Phase kann es aufgrund einer mangelnden Passung zwischen universitären Anforderungen und persönlichen Ressourcen zu einem Gefühl der Belastung kommen. Im Rahmen des Projektes "Belastungstrajektorie" untersuchen wir im zeitlichen Verlauf der Studieneingangsphase, inwieweit die Physikstudierenden eine Belastung wahrnehmen und welche Quellen der Belastung diese Wahrnehmung prägen. Perspektivisch möchten wir so das subjektive Belastungsempfinden der Studierenden auf Ebene einzelner Kohorten sowie auf individueller Ebene charakterisieren, um Ansätze für Unterstützungsmaßnahmen abzuleiten, die hohen Belastungsempfindungen und Studienabbruch entgegenwirken.

Trajektorie

Ergebnisse und Outreach


Die aktuellsten Ergebnisse und Analysen der ersten beiden Kohorten finden Sie hier als Preprint, das bei Physical Review Physics Education Research eingereicht wurde.

Darüber hinaus finden Sie einen Artikel zum Projekt in der Juli-2024-Ausgabe des Physik Journal


In der Vergangenheit haben wir das Projekt auf mehreren Tagungen präsentiert:


  • Auf der virtuellen DPG-Frühjahrstagung 2022 haben wir die Projektkonzeption sowie erste Ergebnisse aus dem Wintersemester 2021/22 vorgestellt. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier, den dazugehörigen Tagungsbandbeitrag hier.
  • Auf der GDCP-Jahrestagung 2022 in Aachen haben wir die Ergebnisse aus dem Sommersemester 2022 im Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Wintersemester 2021/22 vorgestellt. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier, den dazugehörigen Tagungsbandbeitrag hier.
  • Auf der DPG-Frühjahrstagung 2023 in Hannover haben wir eine Analyse der von den Studierenden im wöchentlichen Fragebogen genannten Belastungsquellen vorgestellt. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier, den dazugehörigen Tagungsbandbeitrag hier.
  • Auf der GDCP-Jahrestagung 2023 haben wir zusammen mit der Physikdidaktik aus Darmstadt eine Analyse präsentiert, wie das Belastungserleben mit dem Mindset der Studierenden zusammenhängt. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier, den dazugehörigen Tagungsbandbeitrag hier.
  • Auf der 13. DiNat-Tagung 2024 in Locarno haben wir das Projekt auch der Schweizer Naturwissenschaftsdidaktik vorgestellt. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier.



Den ersten Vortrag zum Projekt auf der DPG-Frühjahrstagung 2022 können Sie sich auch als Video ansehen:



Weitergehende Datenerhebungen und Interventionen

Seit dem Wintersemester 2022/23 koopieren wir mit Kolleg:innen der Universitäten Darmstadt, um weitere mit dem Belastungserleben verbundene Aspekte zu analysieren und zu fördern.

Zum einen messen wir mithilfe eines Fragebogens das Mindset der Studierenden, welches Auskunft über implizite Überzeugungen von Studierenden bezüglich der (Weiter-)Entwicklung ihrer eigenen studienbezogenen Fähigkeiten gibt. Zudem setzen wir eine an den Universitäten Frankfurt und Darmstadt entwickelte Intervention (Lead: Malte Diederich, TU Darmstadt) ein, in denen die Studierenden Strategien zum Studienstart in ein MINT-Studium lernen und dabei implizit ein lernförderliches Growth Mindset gefördert wird. Mehr Informationen zur Intervention findet sich in diesem Tagungsbandbeitrag sowie diesem Handout von Malte Diederich, welches an die Bedingungen der Universität Göttingen angepasst wurde.

Darüber hinaus erheben wir inzwischen das Zugehörigkeitsgefühl der Studierenden zur Universität Göttingen (adaptiert nach Baumert et al., 2008) sowie das Zugehörigkeitsgefühl zur Physik-Community (nach Feser & Plotz, 2023), um zu untersuchen, inwieweit ein hohes Zugehörigkeitsgefühl das Belastungserleben moderiert.

Seit dem Wintersemester 2023/24 koorperieren wir mit Kollegen der Universität Potsdam, um im Rahmen deutschlandweiter Studieneingangstests an elf Universitäten das Belastungserleben der Studierenden und den Zusammenhang zwischen Belastungserleben und leistungsbezogenen Variablen zu untersuchen.