Biologie


Habitus

Wie viele Nadelbäume ist auch die Schwarzkiefer immergrün. Das bedeutet, dass der Baum das ganze Jahr hindurch seine Blätter trägt.
In ihren jungen Jahren besitzt die Schwarzkiefer eine eher kegelförmige Krone, die sich im Laufe ihres Lebens weiter auflockert und zunehmend abgeflacht erscheint. Die Äste steigen im leichten Bogen auf. [Rolloff/Bärtels 1996]
Anders als Bäume im Bestand bilden freistehende Bäume eine breite schirmförmi­ge Krone aus, weshalb man sie auch Schirmföhren nennt. [Erlbeck et al.1998]
Insgesamt kann diese Art eine maximale Höhe von bis zu 35m erreichen.
Zu erkennen ist dabei, dass diese Art ein monopodiales Wachstum aufweist.

Das bedeutet, dass der Baum eine durchgehende Achse besitzt, welche der Stamm selbst ist. Die Seitenachsen, also die Triebe, sind bei diesem Wachstum eher als untergeordnet zu betrachten.
[http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/monopodiales-wachstum/43830 (Stand 21.08.2016)]
Zurück zum Höhenwachstum der Pinus nigra, der Baum erreicht eine Höhe von bis zu 35m. Pinus nigra ssp. laricio hingegen erreicht nicht selten auch Höhen um die 40 m.
Im Allgemeinen können gewöhnliche Schwarzkiefern einen Brusthöhendurchmes­ser (BHD) von bis zu 100cm haben. Aber auch hier gibt es ein besonderes Indivi­duum. In Süditalien gibt es eine Schwarzkiefer (Pinus nigra ssp. laricio) die einen BHD von 185cm hat und das bei einer Höhe von 42,5m. [Bussoti 2002]
Der BHD von Bäumen immer in einer Höhe von 1,30m gemessen. Daher nennt man ihn auch Brusthöhendurchmesser.


Rinde


Rinde der Schwarzkiefer
Abbildung 2: Rinde der Schwarzkiefer
Foto: P.Schmidt



Die Rinde der Schwarzkiefer ist dunkelgrau bis schwarzbraun, ziemlich dick und recht grob. Im Großen und Ganzen ist die Borke in größere Platten unterteilt. Im Vergleich zur Waldkiefer (Pinus sylvestris), ist die Schwarzkiefer nicht mit ei­ner Spiegelrinde versehen, wodurch sich diese beiden Arten ohne größere An­strengungen voneinander unterscheiden lassen.
[Erlbeck et al. 1998]


Nadeln


Das Gegenstück dazu sind diözische Pflanzen wie die Eibe, die nur ein Geschlecht auf einer Pflanze hat.
Die Schwarzkiefer fruktifiziert zum allerersten Mal, wenn sie ein Alter von ca. 40 Jahren erreicht hat. Dies ist aber auch davon abhängig, ob sie in einem Bestand ist oder frei steht. Bei frei stehenden Schwarzkiefern kann es durchaus dazu kom­men, dass die Geschlechtsreife deutlich früher eintritt. Hier kann es schon mit zu 20 Jahren soweit sein.
Die weiblichen und männlichen Blütenstände befinden sich zwar an einem Baum, sind aber dennoch räumlich voneinander getrennt. So sind die männlichen Blüten im unteren und die weiblichen Blüten im oberen Bereich des Baumes angesiedelt.
Die weiblichen Blüten sind rot und in Gruppen von zwei bis zu vier Blüten an einem Trieb zu finden. Die Länge der Blüten beläuft sich auf ungefähr 1 cm.
Die männlichen Blütenstände sind etwa doppelt so lang und stehen immer an der Basis der neuen Triebe. In ihrem Erscheinungsbild sind sie hellbraun und in ihrer Form zylindrisch.
Die volle Blüte sieht man von Mai bis Mitte Juni.


Zapfen

Zapfen sind eiförmig und liegen in der Länge zwischen 4-10cm in der Dicke sind es 2,5 bis an die 3cm. Auf den Schuppen befindet sich ein kleiner Dorn, welcher auch Mucro genannt wird. Sie sind gelblich-braun und leicht glänzend. Die ent­haltenen Samen sind 5-7mm lang und geflügelt. [Rollof /Bärtels 1996]
Der Zapfen reift über zwei Jahre, bis er schließlich im September- November komplett ausgereift ist.

Im nächsten Frühjahr werden alle Samen freigelassen. Außerdem ist auf dem folgendem Bild recht gut zu sehen, dass die Zapfen waagerecht zum Trieb stehen.


Junger Zapfen
Abbildung 4: Einjähriger Zapfen
Foto: P.Schmidt


Reifer Zapfen
Abbildung 5: reifer Zapfen
Foto: P.Schmidt



Die Samen werden vom Wind in die Umgebung getragen. Daher sind die Samen mit einem Flügel verwachsen. Der Samen ist ungefähr 3-6 mm lang und hat ein ovale Form. Der Flügel ist ebenfalls an die 6mm lang.
Der Samen ist gelbbraun und somit einer der hellsten Samen unter den Kiefern.
[Erlbeck et al. 1998]


Knospen


Endknospe Schwarzkiefer
Abbildung 6: Endknospe
Foto: P.Schmidt

Wie auf dem Bild zu sehen ist, sind die Knospen breit- kegelförmig und haben eine hellbraune Farbe. Die Knospen sind zusätzlich verharzt. Das ist an der wei­ßen Färbung der Knospe zu erkennen. Die Verharzung kann mal mehr oder weni­ger stark ausgeprägt sein.


Wurzelsystem

Die Schwarzkiefer gehört durch ihren charakteristischen Wurzelaufbau zu den Pfahlwurzlern, die wiederum allesamt Tiefwurzler sind. Der Aufbau einer solchen Wurzel lässt sich wie folgt beschreiben: Das komplette System hat eine streng nach unten gerichtete Wurzel, in der Fachsprache würde man hier von positiv geotropisch reden, was so viel heißt wie "zum Erdmittelpunkt ausgerichtet". Zusätzlich gibt es Seitenwurzeln (1. Ordnung), die mehr in die Waagerechte wachsen und die weitere Wurzeln (2. Ordnung) hervorbringen, die wiederum in die Tiefe wachsen. Auf den Naturstandorten, die zumeist aus Kalk bestehen,wachsen die Wurzeln in die Spalten hinein. Alles in allem verleiht dieses Wurzelsystem der Schwarzkiefer einen guten Stand, der ihr hilft, stärkerem Wind zu trotzen.
Die kleinen Feinwurzeln gehen mit vielen Pilzarten eine Partnerschaft ein, die man Mykorrhiza nennt.
[Schütt et al. 2004]


Mykorrhiza

Die Schwarzkiefer hat, wie andere Bäume auch, einen Mykorrhizapartner.
Nun muss aber erst mal geklärt werden, was so ein Mykorrhizapartner eigentlich macht und wozu er gut ist.
Wenn ein Baum einen Mykorrhizapartner hat, stehen der Baum und dieser Partner, welcher immer ein Pilz ist, in einer Symbiose. Der Pilz leitet Mineralstoffe aus dem Boden an den Baum weiter. Im Gegenzug dafür erhält der Pilz vom Baum Photosynttheseprodukte. Diese Stoffe werden über die Hyphen des Pilzes und die Wurzeln des Baumes ausgetauscht. Dort gibt es wiederum verschiedene Formen, wie die Verbindung zwischen diesen beiden Teilen aussieht. In diesem Fall haben wir hier eine Ektomykorrhiza. Die Pilzhyphen umwickeln dabei die kleineren Seiten­wurzeln des Baumes. Dadurch werden die kleinen Wurzeln etwas dicker, ein so­genannter Mycelmantel entsteht.
Die Hyphen lagern sich aber nicht nur um die Wurzeln, sondern wachsen auch ein Stück in die Wurzel hinein und sind dann zwischen den einzelnen Zellen der Wurzel lokalisiert. Dort bilden sie das Hartigsche Netz.
[http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/ektomykorrhiza/20613 (Stand 06.09.2016)]
Die Pilze, die mit der Schwarzkiefer eine Verbindung eingehen heißen Amanita pantherina, Russula cyanoxantha und Tricholoma terreum.


Pantherpilz
Abbildung 7: Pantherpilz (Amanita pantherina); Ist einer der Mykorrhizapartner der Schwarzkiefer
Foto (F. Moser)