Das Fairtrade-Siegel

Was ist Fairtrade?

Fairtrade wurde vor rund 20 Jahren in den Niederlanden von unterschiedlichen Nichtregierungsorganisationen als Ergänzung zur klassischen Entwicklungshilfe gegründet. Heute ist es ein weltumspannendes Netzwerk, das ein unabhängig kontrolliertes Produktsiegel für Fairen Handel etabliert hat: das Fairtrade-Siegel.

Im Mittelpunkt stehen die Menschen im Süden, daher werden gezielt Kleinbauern und Arbeiter in den Entwicklungsländern gefördert und ihre Position auf dem Weltmarkt verbessert. Zurzeit profitieren 1,6 Millionen Kleinbauern und Arbeiter in 58 Ländern vom Fairen Handel.

Ziel von Fairtrade ist es, den Konsum verantwortlich zu gestalten und so die Armut im Süden abzubauen. Fairtrade steht für ethisches Handeln, Nachhaltigkeit und Transparenz – und baut so eine Brücke zwischen Produzenten und Verbrauchern. Kunden, die Fairtrade-Produkte kaufen, leisten durch ihren Einkauf einen konkreten Beitrag das Leben von Bauernfamilien nachhaltig zu verbessern.
Auch der Schutz und Erhalt der Umwelt sind wichtige Bestandteil im Fairtrade-System.

Wie erfolgt die Vergabe des Fairtrade-Siegels?

Nur Produkte, die den Anforderungen der internationalen Fairtrade-Standards entsprechen, dürfen das Fairtrade-Siegel tragen. Wichtige Bestandteile der Standards sind zum Beispiel:


  • Ein fester Mindestpreis, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt
  • Eine Fairtrade-Prämie, die von den Bauern-Kooperativen dafür verwendet werden muss Projekte zu finanzieren, die der Gemeinschaft zu Gute kommen: wie zum Beispiel den Bau einer Schule, einer Krankenstation oder auch Investitionen in die lokale Infrastruktur
  • Das Verbot von Zwangsarbeit und Kinderarbeit
  • Diskriminierungs-Verbot
  • Ein Aufschlag für biologisch angebaute Produkte
  • Umweltstandards schränken den Gebrauch von Pestiziden und Chemikalien ein und verbieten gentechnisch veränderte Saaten

  • In Deutschland wird das Fairtrade-Siegel von dem Verein TransFair vergeben. TransFair handelt nicht selbst mit Produkten, sondern ist neben der Siegel-Vergabe zuständig für Marketing und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum Fairen Handel. Weltweit gibt es 20 nationale Siegelinitiativen wie TransFair, die in ihren Ländern das Fairtrade-Siegel vergeben. Alle sind unter dem Fairtrade-Dach – der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) – zusammengeschlossen.

    Wie erfolgt die Kontrolle?

    Damit die Produkte mit dem Fairtrade-Siegel überall auf der Welt den gleichen Standards entsprechen, werden alle beteiligten Akteure regelmäßig kontrolliert. Mit dieser Aufgabe ist die FLO-CERT GmbH mit Sitz in Bonn beauftragt. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen, transparenten weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen der DIN ISO Norm 65. 120 unabhängige Inspektoren kontrollieren 1150 Händler in 73 Ländern sowie 850 Produzentengruppen in 58 Ländern. Mit der Überprüfung wird gewährleistet, dass die Mehreinnahmen auch tatsächlich den Produzentenorganisationen zufließen und dort nachhaltig eingesetzt werden.

    Welche Produkte mit Fairtrade-Siegel gibt es?

    Das Fairtrade-Siegel gibt es für unterschiedliche Produktgruppen, wie zum Beispiel Kaffee, Bananen, Tee, Kakao, Schokolade, Säfte, Sportbälle, Textilien aus Baumwolle, Reis, Wein oder Blumen.

    Mehr Informationen über Fairtrade finden Sie auf der Website www.transfair.org