Die Rinden unsere Bäume

Von MARGOT SPOHN, ROLAND SPOHN

Leinen gebunden, 392, S, 12, 5 x 19,5 cm, über 800 Farbfotos, 6 Zeichnungen, 2 Tabellen, Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim, 2020, Preis 24,95 €, ISBN 978-3-494-01799-0

Im Einleitenden Teil des Buches wird zunächst einmal die Rinde definiert. Der Aufbau und die Entwicklung der Rinde wird anhand des primären und sekundären Abschlussgewebes, sowie verschiedene Rinden, z.B. der Glattrinde, Massenkork, Korkleisten oder Lentizellen erklärt. Im Anschluss werden die beiden grundsätzlichen Brokentypen – Streifenborke, Schuppenborke dargestellt. Sehr schön ist eine Übersicht der Verschieden Rindentypen. Es folgen Informationen zu auffälligen Rindenformen wie den Chinesenbärten, Drehwuchs, Wimmerwuchs oder Rindenknollen. Die Bedeutung der Rinde für den Baum wird anhand der lebenden inneren, der toten äußeren Rinde, den Inhaltsstoffen und der Rinde als Wundverschluss gegen pilzliche oder bakterielle Erreger verdeutlicht. Im Folgenden wird die Bedeutung der Rinde als Nahrung oder als Lebensgrundlage für Gliederfüßler, Säugetiere und Vögel aber auch für Algen, Moose, oder Pilze anhand von vielen Beispielen erklärt.
Obwohl viele Baumarten, vor allem im Alter über eine, mitunter sehr markante Rinde/Borke verfügen, ist eine Gehölzbestimmung nur über Rindenmerkmale nicht einfach. Der Grund liegt darin, dass sich die Rinde unsere Bäume von dem juvenilen Zweig bis hin zur Rinde/Borke alter Bäume doch sehr unterschiedlich ausgeprägt seien kann. Daher ist es bemerkenswert, das hier sogar ein Bestimmungsschlüssel erarbeitet wurde. Der Stammrinden Bestimmungsschlüssel ist in 5 Unterschlüssel, entsprechend den verschiedenen Rindentypen unterteilt. Eine Arbeit, die anfangs nicht immer einfach sein wird und sicherlich eine gewisse Erfahrung und Übung benötigt.
Bei der Gehölzauswahl ist das Autorenpaar offensichtlich den Weg „weniger ist mehr“ gegangen. Es beschränkt sich auf „nur 70“ verschiedene, meist heimische Baumarten, stellt diese aber sehr umfassend, je nach Art auf 4-7 Seiten, in alphabetischer Reihung vor. Eine Differenzierung zwischen Laub und Nadelbäumen findet nicht statt. Zunächst wird die Baumart kurz vorgestellt. Es folgen eine Beschreibung der Rinde vom Zweig, Ast, Stamm, und der Punkt Beachtenswert. Mitunter auch noch ein Verweis auf verwandte Arten. In dem Texten wir auf verschiedene Merkmale und Besonderheiten eingegangen. Anhand von 7-19, meist sehr guten Fotos wird die Rinde von jungen Zweigen über verschiedene Altersstufen bis hin zur Rinde/Borke alter Bäumen gezeigt. Hierbei wird sehr viel Wert daraufgelegt, dass die, für das jeweilige Zweig-, Ast-, oder Stammalter typischen Merkmale wie z.B. Lentizellen, Korkleisten, Borkenstrukturen, natürliche Variation usw. abgebildet sind. Hinzu kommt, dass zu jeder Zweig-, Ast-, oder
Stammabbildung die entsprechenden cm Angaben vorhanden sind, sodass man Rückschlüsse auf des Alter ziehen kann.
Den Abschluss bildet ein Literaturverzeichnis, ein Glossar und ein Register
Ein interessantes Buch, das aufgrund seiner guten Darstellung, den vielen, auch nicht Botanikern verständlichen Texten und den durchweg sehr guten Fotos allen Gehölzliebhabern und an der Natur interessierten Personen uneingeschränkt zu empfehlen ist.

VOLKER MENG, Hann Münden-Hemeln