Forschung


Zweitägige Online-Fachtagung – 1. und 2. Juli 2021
Affektive und kulturelle Dimensionen von Integration - Link zur Online-Tagung


Affektive und kulturelle Dimensionen von Integration infolge von Flucht und Zuwanderung (AFFIN), Teilprojekt 4: „Werthaltungen und Zugehörigkeit als Prädikatoren von Integration“
Förderer: BMBF
Laufzeit: Jan 2018 bis Dez 2020/ verlängert bis Aug 2021
Homepage des Verbundes




DFG-Projekt: Transnationales Humankapital und soziale Ungleichheit.
Ländervergleichende Erweiterung und qualitative Vertiefung

(mit J. Gerhards, Freie Universität Berlin)
Laufzeit: 2014-2016
Die Fähigkeit, jenseits des eigenen Nationalstaates agieren zu können - von uns als transnationales Humankapital bezeichnet -, wird im Kontext von Globalisierungsprozessen immer bedeutsamer. In der ersten Projektphase haben wir zum einen auf der Grundlage einer Inhaltsanalyse von Stellenanzeigen in deutschen Zeitungen das veränderte Anforderungsprofil an Berufe für den Zeitraum von 1960 bis 2010 empirisch rekonstruiert, zum anderen auf der Basis einer Analyse des Sozio-oekonomischen Panels und mit Bezugnahme auf die Theorie Bourdieus den klassenspezifischen Zugang zu transnationalem Kapital in Form schulischer Auslandsaufenthalte und die Effekte des erworbenen Kapitals auf den Lebensverlauf analysiert. Mit dem Nachfolgeprojekt verfolgen wir zwei Ziele. 1) Die für Deutschland gewonnenen Befunde sollen durch eine Ausdehnung der Inhaltsanalyse auf weitere Länder und die Analyse komparativer Umfragen international vergleichend erweitert werden, um den Einfluss von Kontextfaktoren auf die Nachfrage nach und den Erwerb von transnationalem Kapital zu bestimmen. 2) Die erfolgte quantitative Analyse des klassenspezifischen Zugangs zu transnationalem Kapital soll durch eine qualitative Befragung von Eltern erweitert und vertieft werden. Erst durch eine solche qualitative Vertiefung lassen sich die klassenspezifischen Mechanismen des Erwerbs von transnationalem Humankapital rekonstruieren.

Temporäre Migration und ihre Auswirkungen auf Menschen in europäischen Gesellschaften
Ein klassisches Thema der Migrationsforschung ist die Frage nach den Folgen von Migration für die betei­ligten Migranten, die sich traditionell längerfristig im Einwanderungsland aufhalten und dort z.B. in den Arbeitsmarkt integrieren würden. Weitgehend unerforscht sind dagegen die Auswirkungen vorübergehender Auslandsaufenthalte auf die Karrieren und Lebensverläufe temporärer Migranten und ihrer Familien: Welche Effekte haben kurz- und mittelfristige Auslandsaufenthalte auf verschiedene Lebensbereiche der betroffenen Menschen? Welche Faktoren führen zu einem erfolgreichen Auslandsaufenthalt? Um diese Fragen zu untersuchen, werden zunächst verschiedene Querschnitts- und Paneldatensätze für Sekundär­analysen genutzt, in denen auch für Menschen ohne familiären Migrationshintergrund Informationen zu aktuellen oder zurückliegenden Auslandsaufenthalten enthalten sind. Insbesondere interessieren dabei geschlechts- und schichtspezifische Unterschiede in den Folgen temporärer Migration und die Ursachen für diese Unterschiede. Sie können beispielsweise aus unterschiedlichen Migrationsmotivationen resultieren.



DFG-Projekt: Transnationales Humankapital und soziale Ungleichheit. Eine Längsschnittanalyse
(mit J. Gerhards, Freie Universität Berlin)
Laufzeit: 2011-2014
Im Kontext von Globalisierungs- und Transnationalisierungsprozessen der vergangenen Jahrzehnte haben sich die Anforderungen an die Menschen im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt verändert, Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen werden immer wichtiger. Während die Bildungsforschung hinreichend häufig gezeigt hat, dass der Zugang zu Bildung(sabschlüssen) und darüber vermittelt zu Berufspositionen in hohem Maße sozial selektiv erfolgt, scheint die Analyse des klassen- und schichtspezifischen Zugangs zu transnationalem Humankapital weitgehend unerforscht zu sein. Da solches Kapital insbesondere durch Auslandsaufenthalte erworben wird, möchten wir untersuchen, (1) welche sozialen Ungleichheiten es bei Jugendlichen in Deutschland im Zugang zu schulischen Auslandsaufenthalten gibt und wie man diese erklären und (2) welche Effekte solche Auslandsaufenthalte und das damit erworbene transnationale Kapital auf den weiteren Ausbildungsweg und den Berufseinstieg haben. Diesen beiden Forschungsfragen werden wir mit Hilfe einer Sekundäranalyse der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) nachgehen. Ergänzt werden sollen diese umfragebasierten Mikroanalysen zum einen durch eine Analyse der veränderten Rahmenbedingungen, die transnationales Humankapital erst zu einer wichtigen Ressource werden lassen, indem wir mit Hilfe einer Inhaltsanalyse von Stellenanzeigen das veränderte Anforderungsprofil an Berufe rekonstruieren (3). Zum anderen werden Leitfaden gestützte Interviews mit Eltern durchgeführt, deren Kinder einen schulischen Auslandsaufenthalt erleben (4), um so genauer die klassen- und schichtspezifischen (Entscheidungs-)Prozesse zu rekonstruieren, die zu einem solchen Aufenthalt im Ausland führen.



Dissertationsprojekt: Assimilation oder Segregation? Anpassungsprozesse von Einwanderern in Deutschland
Im Projekt wurde gefragt, ob es für Einwanderer in Deutschland zu einer zunehmenden Segregation im Laufe der Zeit kommt, oder ob nicht vielmehr Assimilation ? also die Angleichung von deutscher und Einwandererbevölkerung ? der überwiegende Prozess ist. Basierend auf einem prozessualen Modell von Assimilation wird in einer Längsschnitt-Analyse mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 1985-2005 für Einwanderer der ersten und zweiten Generation aus Griechenland, Ex-Jugoslawien, Italien, Spanien, Osteuropa und der Türkei wurde untersucht, ob und wie schnell es für individuelle Einwanderer zu einer Angleichung mit der deutschen Bevölkerung in verschiedenen Bereichen wie Sprache und sozialstruktureller Platzierung kommt. Besonders im Hinblick auf Gruppenunterschiede ergeben sich neue Erkenntnisse im Vergleich zu bisherigen Querschnitts- und Trendstudien. So ist die Geschwindigkeit der Assimilation der türkischen Einwanderer keinesfalls langsamer als in anderen Gruppen.