Infrastrukturdisparitäten und Segregation: Zunehmende Benachteiligung von Wohngebieten unterprivilegierter Gruppen?
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: April 2004 bis 2007
BearbeiterInnen: Prof. Dr. Wolfgang Krumbein (Projektleiter), Jürgen Krämer, Lisa Beutler, Philip Zaulig, Thomas Wieland, Johannes Melcher
Kurzbeschreibung: In dem um die Mitte der 70er Jahre in 12 Großstädten der Bundesrepublik durchgeführten Projekt „Infrastrukturdisparitäten und Segregation“ war festgestellt worden, dass soziale Infrastruktureinrichtungen privilegierenden Charakters (z.B. weiterführende Schulen) zugunsten bürgerlicher, solche caritativ-fürsorgerischen Charakters (z.B. Kinderhorte) zugunsten von Arbeitergebieten und nur wenige (z.B. Freizeit-)Einrichtungen in etwa gleich verteilt waren. Auch nutzten Arbeiter weniger als alle anderen Schichten soziale Infrastruktureinrichtungen.
In einer auf die (Finanz-)Dienstleistungsmetropole Frankfurt/Main und die niedergehende altindustrielle Stadt Gelsenkirchen beschränkten, als Längsschnitt- angelegten Wiederholungs-Studie soll geprüft werden: Ob sich die residentielle Segregation und die räumlichen Disparitäten sozialer Infrastruktur zum Nachteil unterprivilegierter Gruppen, zu denen heute weniger die Arbeiter insgesamt, sondern vielmehr Langzeit-Arbeitslose, Sozialhilfe-Empfänger und Immigranten gehören, verschärft haben; und ob Stadtbewohner in benachteiligten sozialen Lagen und Milieus die soziale Infrastruktur immer seltener als alle anderen Stadtbewohner nutzen. Eine zentrale Untersuchungsfrage wird sein, ob die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur nicht nur ihre Versorgungs-, sondern auch ihre Funktion sozialer Integration erfüllen (können).