Kunst in Dichtung und Liedgut
Die Linde wurde vielfach besungen, oft genau unter ihr, beispielsweise in der bekannten „Lindenwirtin du junge“, oder „am Brunnen vor dem Tore…“. Die deutschen Studenten sangen „Halle, alte Lindenstadt / Vivat, crescat, floreat“ (lebe, wachse und blühe) (Beuchert 1996).
Sie wurde von vielen Dichtern als Zentrum der Geselligkeit gepriesen. Schon 1210 schreibt Gottfried von Straßburg in seinem Tristan über den wohltuenden Schatten, den „das grüne Lindenblatt“ spendet. Der Minnesänger Walter von der Vogelweide schrieb zur gleichen Zeit über die Liebe „Unter der linden“, „Unter der linden, an der heide, / da unser zweier bette was…“ (Laudert 2003).
Ein alter Gewitterreim sagt: „Linden sollst Du finden“ (Owinger Linden 1991), was sich wohl darauf bezieht, dass das dicht schindelartige Blätterdach sehr gut vor Regen schützt (Petruszek 1991).