Nutzung des Holzes

Bereits die Römer verwendeten das Holz, welches gut witterungsbeständig ist, für Rebpfähle. Insbesondere auf Korsika und auch in Italien galt die Edelkastanie als bäuerlicher Brotbaum.
Zum einen lieferte er Streu für den Stall, Futterlaub für die Ziege und natürlich das Holz für den Ofen. Das Kastanienholz wurde auch zur Gewinnung von Gerbextrakten ausgekocht.
Aus Stockausschlagbetrieben wurde Rohmaterial für Faßreifen und Körbe aller Art herausgeholt. In England fand die Edelkastanie Verwendung zur Herstellung von Faßdauben für Whiskyfässer (PIRC 2004). Auch heute ergeben schwächere Sortimente Reb- und Zaunpfähle, Faßdauben und Zellstoffholz (ANONYMUS 1985) sowie Stöcke und Stangen für Gärtnereien und Baumschulen (SCHÜTT et al. 1994). Die Edelkastanie gehört in den Alpenländern einschließlich Deutschlands wegen ihrer hohen natürlichen Dauerhaftigkeit seit langer Zeit im Lawinenverbau zu den bevorzugten Holzarten.
Solche Schutzbauten weisen eine Standdauer bis zu 50 Jahren auf (www.fswood.com).
Die stärkeren Stämme werden zu Konstruktions- und Bauholz (ANONYMUS 1985).
In der Möbelindustrie dient es zum Beispiel zur Herstellung von Einbauschränken, aber auch für Türrahmen, Türschwellen, Vertäfelungen, Fenstersimsen, Dachbalken, den Schiffsbau (ERLBECK et al. 1998) und Furniere (PIRC 2004) ist das Holz geeignet.

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Abb. 19: Parkettholz aus Kastanie (Bild: www.kastanien.net)

Neuerdings wird es auch als Parkett und für Wand- und Deckenverkleidungen benutzt (ANONYMUS 1985).
Das Holz aus Niederwäldern verwendet man zudem als Brennmaterial. Jedoch ist die Qualität mittelmäßig, da es einen niedrigeren Heizwert als Lärchen-, Buchen- und Eichenholz hat. Auch die Herstellung von Holzkohle, die früher üblich war ist heute nicht mehr rentabel (SCHÜTT et al. 1994).
Das Edelkastanienholz eignet sich sehr gut für Eisenbahnschwellen und den Wasserbau. Die schon seit alter Zeit in der Schweiz hergestellten „Tessiner Stühle“ mit Rohr- oder Binsengeflecht bestehen oft aus Edelkastanienholz. Aus ihr werden aber auch Kübel und Bottiche zum Aufbewahren eingelegter Ölfrüchte gefertigt.
Auch wenn sie ihre frühere große Bedeutung als Gerbstofflieferant verloren hat, so wird auch heute noch Gerbstoff aus dem Holz und der Rinde gewonnen (www.fswood.com).