Quantifizierung und Visualisierung von Protein-Membran und Protein-Protein Wechselwirkungen
Proteine nutzen spezifische Rezeptoren, um an die Plasmamembran zu binden. Wir sind an den molekularen Wechselwirkungen zwischen den membrangebundenen Rezeptoren und den Proteinen interessiert und wie diese Interaktion die Membranstruktur verändert. Speziell untersuchen wir folgende Systeme:
Collybistin 2/Phosphoinositid/Gephyrin/Neuroligin 2
Die Organisation von Rezeptoren zu inhibitorischen GABAergen und Glycinergen Synapsen wird durch das Gerüstprotein Gephyrin und das Adaptor Protein Collybistin 2 kontrolliert. Collybistin 2 ist ein zur Dbl-Familie gehörender Guanin-Nukleotid-Austauschfaktor, der aus einer Dbl-Homologie (DH) und Pleckstrin-Homologie (PH) Domänen aufgebaut ist. Zusätzlich besitzt eine Collybistin 2 Isoform eine N-terminale src-Homologie 3 (SH3) Domäne. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie die einzelnen Proteine der GABAergen Synapsen miteinander interagieren, um die inhibitorische postsynaptische Domäne zu erzeugen. Zur Untersuchung setzen wir quantitative Methoden, wie die reflektometrische Interferenzspektroskopie ein.
Ezrin/PIP2/F-Aktin
Einer der Hauptakteure bei der Verknüpfung der Plasmamembran mit dem Cytoskelett ist das Protein Ezrin, ein Mitglied der Ezrin-Radixin-Moesin (ERM) Familie. Ezrin wird in einer sogenannten "dormant" Konformation im Cytosol gefunden. Wenn es aktiviert wird, ist es an der Plasmamembran lokalisiert. Wir untersuchen, welche Faktoren eine Aktivierung des Proteins auslösen, was zu einer Wechselwirkung mit F-Aktin führt. Um die Ezrin- und die F-Aktin Bindung zu quantifizieren und zu visualisieren, nutzen wir reflektometrische Interferenzspektroskopie, Fluoreszenzmikroskopie sowie Rasterkraftmikroskopie.
Shiga Toxin/Gb3
Das bakterielle Shiga Toxin produziert von Shigella dysenteriae und Shiga toxin produzierenden E. coli Stämmen (STECs) wird in die Zelle internalisiert, nachdem es mit den B-Untereinheiten an seinen natürlichen Rezeptor Gb3 gebunden hat. Wir analysieren mit Hilfe der Fluoreszenz- und Rasterkraftmikroskopie, wie die molekulare Struktur des Lipids Gb3 diesen ersten Schritt der Internalisierung des Toxins beeinflusst.
Unter anderem gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
und
von der Max-Planck Schule "Matter to Life"
s. SFB 1286 , RTG 2756 , und Matter to Life