Helmut Lethen: "Suche nach dem Handorakel"
Buchpräsentation am 27. November 2013, 18:00 Uhr
Lichtenberg-Kolleg/Historische Sternwarte, Roter Saal
In seinem biografischen Essay „Suche nach dem Handorakel“, das als erster Band der von Bernhard Jussen und Susanne Scholz herausgegebenen Reihe „Historische Geisteswissenschaften“ erscheint, geht Helmut Lethen den Schlüsseltexten und Einflüssen seines wissenschaftlichen Werdegangs nach und zeichnet ein Bild der studentischen 68er Bewegung. „Handorakel“ nannte der spanische Jesuit Balthasar Gracián 300 Regeln der Weltklugheit, die er 1647 zusammenstellte. Als sein erstes „Handorakel“ nennt Lethen Benjamins „Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit“, als sein letztes Lionel Trillings „Das Ende der Aufrichtigkeit“, doch auch auf Wegscheiden seiner eigenen politischen Biografie und deren Beziehung zur großen Politik geht er ein. So berichtet er mitten aus der Welt der K-Gruppen und dem literaturwissenschaftlichen Sympathisantenfeld der ML-Parteien, von seiner Zeit in den Redaktionen der Zeitschrift Alternative und der Berliner Hefte.
„Die historische Konstellation hat mehr aus uns raus geholt, als drin war“ konstatiert Lethen und blickt auf eine prägende Zeit zurück.
Helmut Lethen, geb. 1939, Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Veröffentlichungen u. a.: Unheimliche Nachbarschaften: Essays zum Kälte-Kult und der Schlaflosigkeit der philosophischen Anthropologie im 20. Jahrhundert (2009); Der Sound der Väter. Gottfried Benn und seine Zeit (2006); Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen (1994).
Eine gemeinsame Veranstaltung des Lichtenberg-Kollegs mit dem Wallstein Verlag.
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