Akquisition und Durchführung des Projekts: Der Holocaust im Leben von drei Generationen. Familienbiographien in Deutschland und in Israel (1992-1996) in Kooperation mit Prof. Dr. Dan Bar-On (Beer Sheva; Israel), gefördert von der DFG (Antragssteller: Prof. Dr. Fritz Schütze & Prof. Dr. Regina Gildemeister).
Das zentrale Interesse dieser Forschung galt dem Einfluss der kollektiven wie familialen Vergangenheit während des Nationalsozialismus auf die Konstitution sozialer Wirklichkeiten und die Handlungspraxis von Gesellschaftsmitgliedern in der Gegenwart. Untersucht wurden die Auswirkungen divergierender Familienvergangenheiten (als Täter, Opfer, Mitläufer und E-migranten) während des NS und gesamtgesellschaftlich wie familienbiographisch unter-schiedlicher Verläufe nach 1945 (in Israel, der BRD und der ehemaligen DDR) auf den familialen und intergenerationellen Tradierungsprozess zwischen drei Generationen.
Erhebungsverfahren: narrative Einzelinterviews, Familiengespräche und Archivrecherchen/ Dokumentenanalyse. Die Familiengespräche dienten neben der Analyse kommunikativer Strukturen auch zur Einleitung sozialtherapeutischer Prozesse.

Akquisition und Durchführung des Habilitationsprojekts: Zur Struktur und Gestalt biographischer Selbstpräsentationen(gefördert von der DFG). In dieser Arbeit erarbeitete ich eine phänomenologische Interpretation gestalttheoretischer Konzepte zur Gestalthaftigkeit des Erlebens, Erinnerns und Erzählens. Basierend auf empirischen Analysen erzählter Lebensgeschichten von Angehörigen unterschiedlicher Generationen, Nationen und Milieus, ging es des weiteren um die empirische Fundierung von Annahmen zu den lebensgeschichtlichen Voraussetzungen zur Gestaltung einer Lebenserzählung und der heilenden Wirkung biographischen Erzählens.
Die methodologischen Implikationen wurden diskutiert sowie Konzepte zur Interviewführung und hermeneutischen Fallrekonstruktion vorgestellt.

Durchführung und Leitung eines Lehrprojekts an der Universität Bielefeld (1988-1889): Wie erzählen Menschen ihre Lebensgeschichte?
Allgemeine Fragestellung der empirischen Studie: Mit welchen alltagsweltlichen Methoden präsentieren sich Menschen mit ihrer Biographie? Um dem Wechselverhältnis zwischen Lebensbedingungen und der Struktur der Lebenserzählung nachzugehen, wurden Interviews in sehr unterschiedlichen Milieus und mit Autobiographen unterschiedlichen Alters und in verschiedenen Lebenslagen geführt. Das Sample setzte sich u.a. zusammen aus Ordensschwestern, Aussiedlern, Erwerbslosen, politisch aktiven Menschen, Homosexuellen, Prostituierten und Jugendlichen.

Durchführung und Leitung eines Lehrprojekts an der Universität Bielefeld (1986-1988): Biographische Verarbeitung von Kriegserlebnissen.
Rekonstruktion der Kriegserlebnisse von ZeitzeugInnen des ”Dritten Reiches” (Jahrgänge 1890-1930) mit dem Ziel einer Kontrastierung weiblicher und männlicher Biographien sowie eines Generationenvergleichs. Mit Interviews von Soldaten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges wurden des weiteren die Unterschiede im Kriegserleben dieser beiden Weltkriege und in der Verarbeitung analysiert.

Dissertationsprojekt an der Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie (1986 - 1988). Gutachter: Prof. Dr. Otthein Rammstedt; Universität Bielefeld - Prof. Dr. Wolfram Fischer; Universität Bielefeld
Krise und Wandlungsprozesse. Biographische Thematisierung der nationalsozialistischen Vergangenheit von ehemaligen Mitgliedern der Hitlerjugend.
Datenmaterial: biographischnarrative Interviews. Identitätstheoretische Überlegungen zur Sozialisation in den NS-Jugendorganisationen; Entwicklung von Verlaufstypen von Wandlungsprozessen sowie Generierung von Annahmen über lebensgeschichtlich-historische Konstellationen, die Wandlungsprozesse subjektiver Deutungsmuster behindern oder fördern. Entwicklung eines mehrschichtigen Auswertungsverfahrens, das an der ´strukturalen Hermeneutik´ und der ´Text und Erzählanalyse´ orientiert und weiterentwickelt ist.

Durchführung und Leitung eines Lehrprojekts an der Freien Universität Berlin, Fakultät für Soziologie Lebenslauf und Regionalgeschichte.
Im Auftrag des DGB-Kreises Solingen; teilfinanziert durch ´Arbeit und Leben´ (1981-1984). Erhebung biographischer Interviews mit älteren GewerkschafterInnen in Solingen. Die Analyse der erzählten Lebensgeschichten konzentrierte sich auf die politische Sozialisation in Kindheit und Jugend während der Weimarer Republik und deren Einfluß auf den politischen Lebensweg im Nationalsozialismus.

Durchführung und Leitung eines Lehrprojekts an der Freien Universität Berlin, Fakultät für Soziologie Verarbeitung der NS-Vergangenheit (1981-1984). Erhebung und Auswertung biographischer Interviews mit ehemaligen BDM- und HJ-Angehörigen. Auswertung u.a. nach dem Kriterium der geschlechtsspezifischen Unterschiede im Erleben des ”Dritten Reiches” und im heutigen Umgang mit dieser Vergangenheit.

Mitarbeit als stud. Tutorin an der Technischen Universität Berlin, Institut für Psychologie, im Projekt Ausbildung der Ausbilder (Leitung: Prof. Dr. Rainer Silbereisen; Okt. 1979- Sept. 1980).Teilnehmende Beobachtung in den Werkstätten des Jugendaufbauwerkes in Berlin; Gruppendiskussion mit den Meistern; inhaltsanalytische Auswertung. Konzeption und Durchführung sozialpädagogischer Trainings.

Mitarbeit als stud. Hilfskraft am Zentrum für Bildungsforschung an der Universität Konstanz, im Projekt Sozialisation von Selbst- und Sozialkompetenz (Leitung: Prof. Dr. Helmut Fend, Okt. 1977 - Juni 1979). Mitarbeit an der Konstruktion eines Fragebogens zur Rollenübernahme, moralischem Urteil und prosozialem Handeln. Halbstrukturierte Interviews mit 11-16jährigen Schülern, inhaltsanalytische Auswertung.