Reappraising the Anne Frank Diaries I

Contextualisation

Florenz, 15. und 16. April 2015


Siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges gründet unser Wissen über diesen Krieg auf einer umfassenden Quellenlage mit einer großen Bandbreite an historiografischem Material. Unter den ersten veröffentlichten Quellen, die innerhalb kürzester Zeit zu beachtlicher Berühmtheit gelangte, war das Tagebuch Anne Franks. Seit seinem Erscheinen und bis heute lesen Jugendliche ihre Tagebuchaufzeichnungen. Aber in den letzten Dekaden wurde Anne Franks Name nicht selten benutzt, um ihn im Zusammenhang weiter gesteckter moralischer Debatten zu nennen – ein Vorgehen, das gerade aus Sicht der Geschichtswissenschaft nicht unumstritten ist.

Im Kontext eines neuen Forschungsprojektes, das am Lichtenberg-Kolleg und am Fritz Bauer Institut in Frankfurt angesiedelt ist, sollen die Tagebuchaufzeichnungen des jungen Mädchens aus neuen Perspektiven betrachtet werden. Diese sollen es erlauben, ihre Geschichte und die ihrer Tagebücher in einem größeren, vergleichenden europäischen, wenn nicht sogar globalen, intellektuellen, historischen und politischen Rahmen zu lesen.

Dieser Workshop wird einer von drei geplanten sein, der renommierte internationale Forscher zusammenbringen wird, um diesem Vorhaben nachzukommen. Die Referenten werden dabei die spezifischen politischen Umstände der Verfolgung der Juden in den Niederlanden diskutieren, ebenso wie Anne Franks Familiengeschichte und die ihrer Emigration, die sie mit vielen anderen deutschen Juden teilt, oder die Situation anderer von den Nationalsozialisten verfolgter Jugendlicher – um nur einige der Themen zu nennen, die die historische Dimension erweitern sollen.




  • Programm (auf Englisch)