04/08/2010: Lohndebatte nimmt Geringverdiener und prekär Beschäftigte in den Blick
Vor dem Hintergrund eines sich andeutenden Konjunkturaufschwungs und damit verbundenen positiven Arbeitsmarterwartungen mehren sich die Stimmen, die eine Abkehr von der moderaten Lohnpolitik und für die zukünftigen Tarifverhandlungen kräftige Lohnerhöhungen fordern. Wie die Frankfurter Rundschau dazu berichtet, würden Gewerkschafter und Forscher den Blick in der Lohndebatte dabei auf prekär Beschäftigte und Geringverdiener lenken. Vorrangig sollten die unteren Löhne erhöht werden. Nach Aussage Elke Hannacks vom Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hätten Mini-Jobber und Geringverdiener „bei anhaltender wirtschaftlicher Erholung den dringendsten Nachholbedarf“.
Der IG-Metall-Vizechef Detlef Wetzel habe gegenüber der Zeitung „vor allem einen Kurswechsel bei den Einkommen von Leiharbeitern und den Beschäftigten im Niedriglohnsektor“ angemahnt. Er habe kritisiert, dass die Arbeitgeber die verbesserte Auftragssituation fast überwiegend mit Leiharbeit meistern wollten und eine gesetzliche Verankerung des Equal-Pay-Prinzips gefordert. Weil der Aufschwung nicht an den Niedriglöhnern vorbei gehen dürfe, seien zudem tarifliche und gesetzliche Mindestlöhne nötig, so Wetzel gegenüber der FR.
Quelle: FR-online vom 04.08.2010