05/01/2012: Neue Studie zum Niedriglohnsektor in Hessen
Nach einer Meldung der Frankfurter Rundschau hätten im Bundesland Hessen Ende 2010 19,2 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten nur einen Niedriglohn bezogen. Insgesamt hätten damit 311.500 Menschen ein monatliches Bruttoeinkommen erzielt, das unterhalb der westdeutschen Niedriglohnschwelle von 1.890 Euro gelegen habe. Die Zahlen stammten aus einer neuen Veröffentlichung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Hessen.
Laut Studie seien weibliche und jüngere Arbeitnehmer besonders häufig betroffen. Bei den vollzeitbeschäftigten Frauen habe der Anteil bei 29,8 Prozent gelegen, unter den Vollzeitbeschäftigten unter 25 Jahren hätte fast jeder Zweite (48,5 Prozent) zu den Geringverdienern gezählt. Niedriglöhne seien zudem unter Beschäftigten aus Dienstleistungs- und Fertigungsberufen weit verbreitet. Hier habe die Quote bei 20,5 resp. 20,1 Prozent gelegen.
Der hessische Niedriglohnsektor sei nach Angaben der Studie seit 1999 um rund 26 Prozent gewachsen. Statt 311.500 hätten damals noch 235.000 sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte für Niedriglöhne gearbeitet (siehe auch 15.11.2010).
Quelle: fr-online vom 05.01.2012
Weiterlesen: Garloff, A./ Machnig, J. (2011): Wenig Lohn trotz Vollbeschäftigung – Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland und Hessen. Eine Bestandsaufnahme. IAB-Regional, Nr. 3/2011, Nürnberg.