08/03/2010: Atypische Beschäftigung für immer mehr Frauen
Die gestiegene Frauenerwerbsbeteiligung fand und findet immer mehr im Bereich atypischer, prekärer und schlecht bezahlter Beschäftigung statt, dies geht aus einer "Antwort der Bundesregierung" auf eine Anfrage der Linken hervor. Nach den von der Frankfurter Rundschau zitierten Zahlen hätten 2009 noch rund 8,2 Millionen Frauen einen Vollzeitjob gehabt, das seien 640.000 weniger gewesen als noch vor zehn Jahren. Im gleichen Zeitraum sei im Gegenzug die Zahl der Frauen, die eine Teilzeitarbeit aufgenommen hätten, um 1,1 Millionen gestiegen. Zugleich hätte sich auch die Zahl der Leiharbeiterinnen verdoppelt. Zwischen 1998 und 2008 habe außerdem die Zahl von Frauen mit befristeten Arbeitsverträgen um knapp 40 Prozent zugelegt und sei auf rund 2,4 Millionen geklettert.
Der Anteil von Frauen sei besonders in den Niedriglohnbranchen überproportional hoch, so die FR weiter. So liege der Frauenanteil im Textil- und Gastgewerbe bei knapp 60 %. Der durchschnittliche Stundenlohn habe hier 2008 bei gerade mal zwischen zehn und 13 Euro gelegen. Weil Frauen oft zu wenig verdienten, müssten sie zunehmend ihr Einkommen mit Hartz IV aufstocken. Seit 2005 sei die Zahl der weiblichen Aufstocker um knapp die Hälfte auf rund 743.000 gestiegen.
Quellen: FR-online vom 08.03.2010
Nachricht der Bundestagsfraktion Die Linke vom 08.03.2010
Weiterlesen:
Bundesregierung (2010): Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. BT-Drucksache 17/874 (03/2010).