09/03/2010: Pressereaktion zur IW-Studie
Die Süddeutsche Zeitung stellt der aktuellen Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) (siehe 08.03.2010) Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) gegenüber, wonach es im Juni 2008 22,17 Millionen sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen gegeben habe. Im Juni 1999 seien es noch 23,8 Millionen gewesen. In derselben Zeit sei die Anzahl der sozialversicherten Teilzeitjobber von 3,7 Millionen auf 5,2 Millionen gestiegen. IW-Experte Holger Schäfer habe eingeräumt, dass die Zahl der unbefristeten Vollzeitstellen absolut betrachtet rückläufig sei. "Allerdings gibt es kein Indiz dafür, dass sie durch Billigjobs ersetzt werden", erklärte er in der SZ.
Des Weiteren verwies die SZ darauf, dass es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts in Deutschland immer weniger Menschen gebe, die ein normales Arbeitsverhältnis hätten. So sei in den vergangenen zehn Jahren die Quote der normal Beschäftigten von 72,6 auf 66 Prozent gesunken, während der Anteil der untypisch Beschäftigten gestiegen sei. Die in der Arbeitsmarktforschung übliche Zweiteilung zwischen einem normalen Arbeitsverhältnis und untypischer Beschäftigung gehe an der Wirklichkeit vorbei, meinte IW-Experte Schäfer gegenüber der Zeitung dazu. Es sei sinnvoller, die Erwerbsformen anhand von drei Kriterien abzugrenzen: „dem Umfang der Arbeitszeit, der Stellung im Beruf, der Befristung des Arbeitsverhältnisses“.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 09.03.2010