11/03/2010: Bald neue Mindestlöhne im Bewachungsgewerbe?
Gut ein Jahr vor der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für osteuropäische Kräfte scheinen auch im Wach- und Sicherheitsgewerbe die Arbeitgeber und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unmittelbar vor dem Abschluss eines Mindestlohn-Tarifvertrags zu stehen. Das Handelsblatt zitiert dazu den Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS), Harald Olschok: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in Kürze gemeinsam mit ver.di einen neuen Antrag an das Bundesarbeitsministerium stellen können". Nach einem der Zeitung vorliegenden „bereits fertigen Tarifvertragsentwurf“ sollen in der Branche ab 1. Januar 2011 regional gestaffelte Lohnuntergrenzen gelten. Sie begännen mit einer Bandbreite von 6,53 Euro bis 8,46 Euro pro Stunde je nach Bundesland und stiegen dann in drei Stufen an. Zum 1. Januar 2013 wären dann in sämtlichen Bundesländern mindestens 7,50 Euro erreicht.
Der BDWS gehört mit seinen nach eigenen Angaben über 800 Mitgliedsunternehmen zu den größten Arbeitgeberverbänden der Branche. Der Bundesverband hatte in den letzten Jahren Tarifverträge auch zu Mindestlöhnen mit der arbeitgeberfreundlichen christlichen Gewerkschaft GÖD geschlossen. Tarifverträge mit ver.di gab es nur noch im Bereich Geld- und Werttransporte.
Quelle: Handelsblatt vom 11.03.2010