12/02/2010: Bahngewerkschaften wollen Branchentarifvertrag erstreiken
Die Gespräche der Gewerkschaft TRANSNET und der Verkehrsgewerkschaft GDBA mit nichtbundeseigenen Bahnunternehmen über einen Branchentarifvertrag sind gestern abgebrochen worden. Nach Angaben einer Pressemeldung auf der Homepage der Gewerkschaft TRANSNET hätten die Konkurrenten der Deutschen Bahn, die Unternehmen Veolia, Abellio, Arriva, Benex und Keolis in einem Spitzengespräch die Aufnahme formaler Verhandlungen verweigert.
Die Gewerkschaften wollen noch in diesem Jahr einen einheitlichen Branchentarifvertrag abschließen, der im Volumen dem des Marktführers Deutsche Bahn entspricht. Es könne und dürfe nicht länger hingenommen werden, „dass die Höhe von Personalkosten maßgeblich dafür ist, ob ein Unternehmen im Wettbewerb bestehen kann oder nicht“, heißt es in der Presseerklärung. Die Unternehmen hätten dagegen erklärt, dass sie erst dann zu Tarifverhandlungen für einen Flächentarifvertrag bereit seien, wenn die GDL auf die Forderung nach Angleichung der Löhne des Flächentarifvertrages an die der Deutschen Bahn verzichte. Zur Durchsetzung ihrer Forderung wollten Transnet und GDBA jetzt auch Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausschließen (siehe 20.01.2010).
Nach Angaben von Welt online vom 06.02.2010 komme die Drohung mit Arbeitskämpfen nicht unerwartet. Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL hätten bereits im vergangenen Jahr die Tarifverträge bei jenen privaten Bahnunternehmen gekündigt, wo das Lohnniveau zehn Prozent unter dem der DB liege. Mit dem angestrebten einheitlichen Branchen-Tarifvertrag wollten die Gewerkschaften verhindern, dass durch den schärferen Wettbewerb der Bahnen im Regionalverkehr die Gehälter weiter sinken.
Quellen: TRANSNET - Pressemitteilung vom 12.02.2010
Welt online vom 06.02.2010