12/08/2010: Sozialverband SoVD will Korrekturen in der Arbeitsmarktpolitik

Der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) hat sich in einem Positionspapier mit arbeitsmarktpolitischen Forderungen in die Debatte um die Beschäftigungs- und Rentenpolitik eingemischt. Nach Angaben der Jungen Welt beklage der SoVD-Präsident Adolf Bauer darin die Zunahme prekärer Beschäftigung, die Ausweitung des Niedriglohnsektors und die menschenunwürdige Behandlung von Langzeiterwerbslosen. Zugleich habe er vor der wachsenden Gefahr der Altersarmut gewarnt. Selbst Durchschnittsverdiener müssten damit rechnen, dass ihre Rentenansprüche unter das Existenzminimum sinken, wenn sie über einen längeren Zeitraum erwerbslos oder prekär beschäftigt waren.

Auf der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellungen der Forderungen habe die Leiterin des SoVD-Arbeitskreises Sozialversicherung und ehemalige DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer der Bundesregierung vorgeworfen, die Entwicklung zu forcieren, so die Zeitung weiter. Die Politik habe in den vergangenen Jahren die Grundlagen für die Ausbreitung von Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung geschaffen. Das habe zur Folge, dass mittlerweile 1,4 Millionen Menschen auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen seien, da ihre Erwerbseinkünfte nicht zum Leben reichten.

Quelle: Junge Welt vom 12.08.2010

Weiterlesen:
Sozialverband Deutschland (2010): Sicherung von Beschäftigung und sozialer Schutz bei Arbeitslosigkeit: Arbeitsmarktpolitishe Forderungen des SoVD, Berlin.