Paropamisaden
Quelle: K.K. Paropamisos. Der Neue Pauly. Stuttgart 2000, S. 353.
Paropamisos (Παροπάμισος, Strab. 15,1,11; 2,9). Gebirge mit der Landschaft Paropamisadai (Παροπαμισάδαι, Strab. 15,2,8 ff.). Für beide Namen gibt es viele Varianten, die die Identifizierung erschweren [1]. Altiranisch (Avesta) *Parupairisaena (vgl. upairisaena in Yasna 10); in der akkadischen Version der ➡ Bisutun-Inschr. steht Paruparaesanna an der Stelle von Gandara (➡ Gandaritis) in der altpersischen Version [2. DB 1,18].
Das Gebirge wurde mit Tauros, Kaukasos, Elburs und Himalaya als Teil der großen west-östl. Scheidelinie Asiens verstanden (Strab. 11,1,2f.; 15,1,1) und darum auch Kaukasos (von Makedonen, Arr. an. 3,28,5; 5,5,3 u.a.) oder Tauros (Strab, 11,1,2 u.a.) genannt. Die Landschaft wurde kurz nach dem Tod Alexandros' [4] d. Gr. von den ➡ Mauryas annektiert. Zu Beginn des 2. Jh. v. Chr. wurde sie von baktrischen Griechen erobert und danach Teil des indogriech. Reiches (➡ Indogriechen). Der letzte indogriech. König ➡ Hermaios [1] herrschte hier im 1. Jh. v. Chr.; danach wurde das Land von ➡ Kuschan erobert. Ein wichtiges Zentrum war ➡ Kapisa (h. Bagrām), wo schon in den 1930er Jahren wichtige Ausgrabungen stattfanden.
1 K. KARTTUNEN, India and the Hellenistic World, 1997, 47f., 106ff., 281 –– 2 R. KENT, Old Persian, 1953. K.K.