17/09/2010: Prekäre Arbeitsbedingungen bei Dozent/innen der Weiterbildung
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat das Schwarzbuch „Beschäftigung in der Weiterbildung“ vorgestellt, in dem die prekären Arbeitsbedingungen von Dozent/innen der Weiterbildungsbranche beschrieben werden. Die Frankfurter Rundschau schreibt dazu, dass laut Schwarzbuch „vor allem für Dozenten in der allgemeinen Weiterbildung eine prekäre Beschäftigungssituation“ auszumachen sei. Die Dozent/innen würden sich von einer befristeten Stelle zur nächsten hangeln. Bei den meisten handele es sich um selbstständige Honorarkräfte, denen in der Regel nicht mehr als 800 bis 1.100 Euro im Monat zur Verfügung stünden, weshalb viele gar nicht sozialversichert seien. Auffällig sei dabei, dass vor allem öffentlich finanzierte Maßnahmen betroffen seien, zu deren Hauptauftraggebern die Bundesagentur für Arbeit ebenso wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), aber auch Länder und Kommunen zählten.
Über Lohndumping und chaotische Beschäftigungsbedingungen als Folgen eines auch von der Vergabepolitik der Arbeitsagentur angeheizten ruinösen Preiswettbewerbs unter den Weiterbildungsträgern hatte im Mai bereits die Zeit berichtet (siehe 27.05.2010).
Quelle: FR-online vom 17.09.2010
Weiterlesen: Dobischat, R./ Fischell, M./ Rosendahl, A. (2009): Beschäftigung in der Weiterbildung - Prekäre Beschäftigung als Ergebnis einer Polarisierung in der Weiterbildungsbranche? Gutachten im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung, Institut für Berufs- und Weiterbildung (IBW), Essen.