27/08/2009: Hohe Arbeitsarmut in Berlin
Fast jeder zehnte Beschäftigte in Berlin könne trotz Arbeit von seinem Lohn nicht leben und beziehe ergänzend Hartz-IV-Leistungen. Das berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf Berechnungen des Amtes für Statistik in Berlin-Brandenburg. Danach habe sich die Zahl der Beschäftigten, die ein Einkommen an der Armutsgrenze beziehen, innerhalb von zehn Jahren von 59.000 auf 110.000 fast verdoppelt.
Dass so viele Berufstätige ein Einkommen unter Hartz-IV-Niveau bezögen, sei auch dem überdurchschnittlich hohen Anteil an prekären Jobs in der Hauptstadt geschuldet. So stehe jeder vierte erwerbstätige Berliner in einem so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnis. Bundesweit liege der Anteil bei 22,2 Prozent. Die Sprecherin von Arbeits- und Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke), Anja Wollny, mache für die niedrigen Einkommen aber auch die hohe Arbeitslosigkeit und den großen Anteil schlecht bezahlter Jobs im Dienstleistungssektor sowie die Liberalisierung der Leiharbeit verantwortlich.
Quelle: Der Tagesspiegel vom 27.08.2009