25/11/2010: EU-Bericht moniert Segmentierung der Arbeitsmärkte in Europa

Der soeben erschienene 22. Jahresbericht zur Entwicklung der Beschäftigung in Europa „Employment in Europe 2010“ befasst sich u.a. mit den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf den EU-Arbeitsmarkt. In einer Pressemitteilung weist die EU-Kommission darauf hin, dass die Krise insbesondere junge Menschen hart getroffen habe. Neben einer überproportional hohen Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen von über 30 Prozent in einigen Ländern, seien auch die negativen Folgen der Segmentierung des Arbeitsmarkts in „Insider", d.h. Personen mit einem geschützten regulären Arbeitsvertrag, und „Outsider“ mit befristeten Arbeitsverträgen zu Tage getreten. Während 13 Prozent der gesamten Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter befristet beschäftigt seien, liege der Anteil bei jungen Menschen bei 40 Prozent. Problematisch sei zudem, dass befristet Beschäftigte durchschnittlich 14 Prozent weniger verdienten und seltener Fortbildungen absolvieren könnten als regulär Beschäftigte.

Der Abbau der Hindernisse auf dem europäischen Arbeitsmarkt und die Unterstützung junger Menschen beim Berufseinstieg seien dringend notwendig. Daher werde eine wirksame Strategie benötigt, um „den Arbeitsmarkt integrativer zu gestalten und von der Segmentierung in Insider und Outsider abzurücken“. Als einzelne Maßnahmen wurden dazu genannt: die „zunehmende Verwendung von vertraglichen Vereinbarungen ohne Laufzeitende“ und eine „graduelle Ausweitung der Arbeitnehmerrechte“.

Quelle: Pressemitteilung IP/10/1600 der Europäischen Union vom 25.11.2010

Weiterlesen:
European Commission (2010): Emplyoment in Europe 2010, Luxembourg.