26/11/2010: Alleinerziehende schaffen nur selten den Sprung vom Minijob in besser bezahlte Tätigkeit
Die Bertelmann Stiftung weist in einer Pressemitteilung auf Ergebnisse einer neuen Studie hin, wonach es Müttern und Alleinerziehenden nur selten gelinge, von sogenannten Minijobs in besser bezahlte Tätigkeiten aufzusteigen. Der Grund sei im deutschen Steuersystem zu verorten, denn im Gegensatz zu anderen Ländern lohne sich eine solche berufliche Entwicklung in Deutschland finanziell kaum. Bei der gegenwärtigen Minijob-Regelung handele es sich um eine "Geringfügigkeitsfalle", aus der es sich zumindest aus finanziellen Gründen nicht zu entkommen lohne.
Die Erwerbsintegration von Müttern über geringfügige Tätigkeiten hinaus müsse verbessert werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Minijobs seien in der Regel nur gering qualifiziert und würden niedrig entlohnt. Zudem böten sie kaum Möglichkeiten für Weiterbildung und berufliche Entwicklung. Darüber hinaus würden nur geringe eigene Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung erworben. Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse führten so nicht nur zu Finanzierungsausfällen in der Sozialversicherung und zu mangelnder Absicherung, sondern im Rahmen der Alterssicherung auch zu größerer Abhängigkeit von Frauen gegenüber dem Partner.
Quelle: Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 26.11.2010
Weiterlesen:
Eichhorst, W./ Thode, E. (2010): Vereinbarkeit von Familie und Beruf 2010 – Benchmarking Deutschland: Steigende Erwerbsbeteiligung, aber schwierige Übergänge.