20/10/2009: Gebäudereiniger streiken bundesweit – auch für Mindestlohn
Im Januar 2009 hatten die Tarifpartner im Gebäudereinigerhandwerk mit Tarifverhandlungen begonnen, die bereits im August wieder ergebnislos abgebrochen worden waren. Wie Welt Online berichtet, habe im Tarifkonflikt der rund 860.000 Branchenbeschäftigten nun der nach Gewerkschaftsangaben bundesweit erste Streik begonnen. Die Gewerkschaft IG BAU erklärte dazu, sie wolle mit der Aktion den Auftakt für einen „unbegrenzten Arbeitskampf“ in der Branche geben. Ziel sei es, den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks wieder an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Nach Angaben der Frankfurter Rundschau gehe es bei dem Streik nicht nur um die geforderte Lohnerhöhung von 8,7 Prozent, sondern auch um den Erhalt der Mindestlohnregelung, denn mit Auslaufen des Tarifvertrags Ende September würde die Branche den Schutz des Mindestlohns verlieren. Derzeit würden mehr als zwei Drittel der Beschäftigten für den Mindestlohn von 8,15 Euro im Westen und 6,58 Euro im Osten arbeiten. Die IG BAU habe diesbezüglich davor gewarnt, dass die Lohnuntergrenzen künftig ohne Tarifvertrag zumindest bei Neueinstellungen um 30 Prozent auf unter sechs Euro im Westen und unter fünf Euro im Osten abgesenkt werden könnten.
Das Gebäudereinigerhandwerk war am 1. Juli 2007 per Rechtsverordnung in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen worden. Diese Verordnung ist Ende September 2009 ausgelaufen.
Quellen: Welt Online vom 20.10.2009
FR-online vom 15.10.2009