Nutzung der Früchte

Die Trockensubstanz der Früchte besteht zu 54% aus Stärke,
zu 30% aus Fasern und zu 7% aus Proteinen. Kalium nimmt unter den Mineralsalzen den größten Anteil ein (SCHÜTT et al. 1994).
Die Fruchtproduktion ist von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung.
In Edelkastanienhainen werden pro Jahr und Hektar durchschnittlich
0,7 bis 1,0 t Früchte verschiedener Größe produziert.
Unter besonders günstigen Bedingungen können diese Werte auf 3 t pro Hektar ansteigen (SCHÜTT et al. 1994).
Besonders in Südeuropa stellen Maronen ein beliebtes Nahrungsmittel dar (ANONYMUS 1985). Im Handel werden zum größten Teil keine wildgewachsenen Früchte angeboten, sondern vor allem Kastanien von Plantagen aus Italien und Ungarn (DIPPELREITHER 1999).
Kastanien bilden eine Zutat für Suppen, Saucen, Süßspeisen und Füllungen. Sie werden gekocht oder geröstet, als Gemüse oder Snack gegessen. Sie können püriert (purée de marrons),
glasiert (marrons glacés) und gemahlen werden. Sie dienen dann zum Beispiel als Zutat für Brot und Kuchen (BOWN 2005).
Eine typische ungarische Spezialität ist Maronenpüree, welches in nahezu jeder Konditorei des Landes angeboten wird.
Daraus lassen sich zum Beispiel Kuchen herstellen. Aber auch in anderen Anbaugebieten, wie Südfrankreich, ist die Herstellung einer süßen Créme aus dem Fruchtmark verbreitet.
Für das Kastanienmehl ist Korsika besonders bekannt. Es dient als Grundlage für Suppen und eine Art Polenta (www.edel-kastanie.web100.at/edel-kastanie.html). Aus 3 kg trockenen Früchten erhält man ungefähr 1 kg Mehl (SCHÜTT et al. 1994).
Die Kastanien werden dazu getrocknet, geröstet und gemahlen.
Seit einiger Zeit gibt es auf Korsika auch Pietra, ein Bier das aus Kastanienmehl hergestellt wird und mild und würzig schmeckt.
In Deutschland und Österreich werden auf Weihnachtsmärkten oft geröstete Maronen angeboten (http://www.edel-kastanie.web100.at/edel-kastanie.html).