Königtum und Königsherrschaft im 10. Jhdt.
Proseminar

Do 10-12 Uhr

VG 3.105

Beginn: 27.10.2011

Organisatorisches:
Wichtig: Zentrales Anmeldeverfahren für alle Proseminare im WS 2011/12

Mit der Einführung des neuen Typs von Proseminaren im Bachelorstudiengang Geschichte wurde zum Wintersemester 2010/ 11 für alle Proseminare des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte ein zentrales Anmeldeverfahren eingeführt. Damit soll eine Überbelegung von Veranstaltungen vermieden und eine dem propädeutischen Charakter der Proseminare entsprechende Betreuung aller Studierenden ermöglicht werden.

Genauere Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie auf der Homepage des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte http://www.geschichte.uni-goettingen.de unter dem Menüpunkt "Informationen zum zentralen Anmeldeverfahren für Proseminare".

Kommentar:
Das "Zeitalter der Ottonen" wird seit jeher von der Historiographie und ihrem Publikum mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Im Zuge des anhaltenden intensiven geschichtswissenschaftlichen Interesses an dieser Epoche sind in den letzten Jahren vielfach neue Fragestellungen und Methoden erprobt und dadurch auch bislang stumme Quellen zum Sprechen gebracht worden. Am Beispiel der Herrschaftsausübung durch die frühmittelalterliche Königsdynastie der Ottonen soll mit Hilfe von urkundlichen, historiographischen, bildlichen und liturgischen Quellen sowohl in zentrale Themenbereiche der mittelalterlichen Geschichte als auch in grundlegende Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik eingeführt werden.

Literatur:
Einführende Lektüre: G. ALTHOFF, Die Ottonen (²2005); G. ALTHOFF/H. KELLER, Heinrich I. und Otto der Große (1985); H. KELLER/G. ALTHOFF, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. (Handbuch der deutschen Geschichte 3; 2008); H. BEUMANN, Die Ottonen. 4. Aufl. (1997); J. FRIED, Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024 (Propyläen Geschichte Deutschlands 1; 1994); H.-W. GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter. 2. Aufl. (2000); M. PUHLE (Hrsg.), Otto der Große, Magdeburg und Europa, 2 Bde. (2001).


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Karl IV. – ein Kaiser in Europa
Aufbauseminar

Mi 14-16 Uhr

VG 4.102

Beginn: 26.10.2011

Kommentar:
Die Regierungszeit Karls IV. prägt das 14. Jahrhundert entscheidend mit, ein Jahrhundert, in dem das lateinische Europa zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Zusammengehörigkeit findet, in dem gleichzeitig aber auch das Gefühl für nationale Sonderheiten aufkeimt. Die Residenz Prag gelangt unter ihm zu kultureller Blüte und wird politischer Mittelpunkt des Reiches. Als markante Herrscherpersönlichkeit des späten Mittelalters zeigt Karl IV. als erster einen neuen Stil des Königtums, indem er in nüchterner Weise Landes-, Reichs-, Europa- und Kirchenpolitik verbindet. Wohlwollenden Historikern gilt er daher als der Wegbereiter der Politik in die "Neuzeit" (Ferdinand Seibt, Peter Moraw). Gleichwohl wird er in der Historiographie nicht nur als "Vater Böhmens", sondern auch als "Stiefvater des Reiches" bezeichnet. Im Seminar soll versucht werden, ein differenziertes Bild von Leistungen und Defiziten der karolinischen Herrschaft zu gewinnen.

Literatur:
Einführende Lektüre: J. FAJT, Karl IV., Kaiser von Gottes Gnaden. Kunst und Repräsentation des Hauses Luxemburg 1347-1437 (Ausstellungskatalog; 2006); E. Schlotheuber/H. Seibert (Hrsg.), Böhmen und das Deutsche Reich. Ideen- und Kulturtransfer im Vergleich (13.-16. Jahrhundert; 2009);F. SEIBT, Karl IV. Ein Kaiser in Europa 1346-1378 (1978, Neuausgabe 2003); F. SEIBT, Kaiser Karl IV. Staatsmann und Mäzen. Ausstellungskatalog (1978).


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Einführung in die historischen Grund- oder Hilfswissenschaften
Vorlesung

Mi 16-18 Uhr

ZHG 005

Beginn: 26.10.2011

Bemerkung:
Diese Vorlesung kann in allen BA MA-Modulen gewählt werden.

Kommentar:
Kenntnisse in den klassischen historischen Hilfswissenschaften sind nötig, wenn man die überlieferten Quellen lesen, verstehen und interpretieren will. Sie sind, wie es ein einschlägiger Buchtitel treffend bezeichnet, das "Werkzeug des Historikers". Zur wissenschaftlichen Analyse einer mittelalterlichen Urkunde z.B. braucht man sowohl Kenntnisse in der Diplomatik (Urkundenlehre) als auch der Paläographie (Schriftkunde), der Chronologie (Zeitrechnung) und der Sphragistik (Siegelkunde). Aber auch wer z.B. ein amtliches Dokument aus dem faschistischen Italien der zwanziger Jahre genau datieren will, benötigt aufgrund der von Benito Mussolini versuchten Kalenderreform Kenntnisse der Chronologie. Für jeden Studierenden der Geschichte ist es daher unerlässlich, sich Grundkenntnisse in den wichtigsten Hilfswissenschaften anzueignen. Aus diesem Grund soll in der Vorlesung eine knapp gefasste Einführung in die wichtigsten Hilfswissenschaften gegeben werden. Neben den bereits genannten sollen auch Genealogie (Abstammungslehre), Heraldik (Wappenkunde) und Numismatik (Münzkunde) in ihren Grundzügen vorgestellt werden.

Literatur:
Einführende Lektüre: A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. 16. Aufl. (2007); H.-W. GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter. 3. Aufl. (2006).


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Die Päpstin – Fakten und Fiktionen
Vertiefungsseminar

Do 08-10 Uhr

VG 2.102

Beginn: 27.10.2011

Kommentar:
"1996 erschien das Buch 'Die Päpstin' von Donna W. Cross erstmalig als deutsche Übersetzung und wurde binnen kürzester Zeit zum Bestseller. Allein in Deutschland wurden über vier Millionen Exemplare des Romans verkauft. Auch der 2009 erschienene Film lockte über zwei Millionen Zuschauer in die Kinos. Ende des Jahres wird der Film als TV-Mehrteiler im Fernsehen zu sehen sein. 2011 kommt der Weltbestseller 'Die Päpstin' als Musical - Welturaufführung an den Originalschauplatz Fulda. 'Die Päpstin - Das Musical' wird ab dem 03. Juni 2011 im Schlosstheater Fulda gespielt." (Auszug aus einem Werbetext der spotlight Musicalproduktion GmbH)

Die aus dem Mittelalter stammende Geschichte einer Frau, die auf den Heiligen Stuhl gelangte, vermag offenbar bis heute ein breites Publikum zu faszinieren. Doch lassen sich für diese spannende Erzählung überhaupt historische Fakten finden? Von wem stammt die in zahlreichen Versionen überlieferte Geschichte? Welche konkreten intertextuellen Bezüge zwischen den mittelalterlichen(!) Textversionen lassen sich nachweisen (Zitat, Anspielung, Plagiat, Hypertextualität)? Warum wurde diese Geschichte in verschiedenen Formen und Zeiten wieder und wieder erzählt? Haben "männliche Autoren versucht, die Geschichte Johannas als Beleg dafür zu zitieren, daß eine Frau unfähig sein muss, Priester zu sein" (Elisabeth Gössmann)?

Am Beispiel der aufgeworfenen und anderer Fragen sollen anhand von urkundlichen, historiographischen, bildlichen und liturgischen Quellen sowohl zentrale Themenbereiche der mittelalterlichen Geschichte als auch grundlegende Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik vertiefend behandelt werden.

Literatur:
Einführende Lektüre: E. GÖSSMANN, Die Päpstin Johanna. Der Skandal eines weiblichen Papstes (1994); K. HERBERS, Die Päpstin Johanna. Ein kritischer Forschungsbericht, in: Historisches Jahrbuch 108 (1988), S. 174-194; K. HERBERS/M. KERNER, Die Päpstin. Biographie einer Legende (2010).


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Themen und Tendenzen der Mittelalterforschung
Forschungskolloquium

Do 18-20 Uhr

MZG 1313

Beginn: 27.10.2011


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