27/02/2013:
Leiharbeitsboom zeitigt hohe staatliche Folgekosten

Die tiefgreifende Leiharbeitsmarktderegulierung der rot-grünen Schröder-Regierung hat einen Boom bei dem Einsatz von Leiharbeitskräften ausgelöst, der mit hohen staatlichen Folgekosten verbunden ist. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) müsse der Steuerzahler die Leiharbeit in Deutschland massiv mit Hartz IV-Geldern subventionieren, berichtet Welt Online.

Wie es weiter heißt, habe der Bund nach Angaben des Leiters der Abteilung Arbeitsmarktpolitik im DGB-Bundesvorstand, Wilhelm Adamy, allein im Jahr 2011 schlecht verdienende Leiharbeiter mit insgesamt 307,6 Millionen Euro aufstockenden Hartz-IV-Leistungen unterstützt. Adamy der auch Mitglied im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) sei, berufe sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

In keiner anderen Branche seien die Hartz IV-Aufwendungen für Vollzeitbeschäftigte höher gewesen als in der Leiharbeit, so Adamy. Im Jahr 2011 seien knapp 16 Prozent der gesamten aufgewendeten aufstockenden Hartz IV-Leistungen an Leiharbeiter geflossen, dabei beschäftige die Zeitarbeitsbranche nur drei Prozent aller Arbeitskräfte.

Ähnliches berichtet das Online-Portal der taz. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen gehe hervor, dass im Juni 2011 54.620 Haushalte, in denen mindestens ein Leiharbeiter lebte, zusätzlich noch Geld vom Jobcenter erhalten hätten. Den Staat hätte diese Subventionierung rund 347 Millionen Euro gekostet. Die Bundesregierung habe darauf verwiesen, dass bei der Frage, warum der Lohn nicht reiche, auch der "Arbeitsumfang", eine Rolle spiele sowie die Zahl der zu versorgenden Haushaltsmitglieder. Die genannten Zahlen zeigten aber, dass in 86 Prozent der Haushalte, die aufstockten, mindestens ein Leiharbeitnehmer in Vollzeit beschäftigt sei.

Quellen:
Welt.de vom 27.02.2013
taz.de vom 27.02.2013