27/08/2013:
Junge Erwerbstätige sind immer häufiger Geringverdiener

Die Gewerkschaft IG Metall hat Ergebnisse ihrer aktuellen TNS-Infratest-Jugendstudie, in der rund 1.000 Beschäftigte im Alter von 14 bis 35 Jahren nach ihrer Situation und Zukunftserwartung gefragt wurden, veröffentlicht. Danach ist die jüngere Generation der U35-Jährigen zunehmend von niedrigen Einkommen betroffen.

Wie die IG Metall dazu berichtet, hätten zwei Drittel der jungen Erwerbstätigen ein Bruttoeinkommen unter 2.000 Euro. Die Niedriglohngrenze liege bei etwa 1.890 Euro brutto. Ein Jahr zuvor hatte der IG Metall-Jugendstudie 2012 (vgl. 05.07.2012) zufolge der Anteil der unter 35-Jährigen mit einem Bruttomonatsgehalt von weniger als 2.000 Euro noch bei 55 Prozent gelegen.

Da solche Gehälter heute immer seltener zum Leben reichten, sei der Anteil der jungen Beschäftigten mit einem Zweitjob seit 2010 kontinuierlich um 45 Prozent gestiegen, so die IG Metall weiter. Aktuell habe knapp ein Drittel (29 Prozent) von ihnen einen oder sogar mehrere Nebenjobs. Im Jahr 2010 seien es 20 Prozent gewesen. Als Hauptgrund für ihre Nebentätigkeit nannten die jungen Männer und Frauen überwiegend, dass sie schlicht auf das zusätzliche Einkommen angewiesen seien.

Erstmals habe die IG Metall In ihrer Jugendstudie 2013 junge Erwerbstätige auch danach befragt, ob sie zusätzlich auf staatliche Leistungen angewiesen seien. 16 Prozent der unter 35-Jährigen müssten danach "aufstocken", weil ihr Lohn zum Leben nicht ausreiche.

Quelle: Bericht der IG Metall zur Jugendstudie 2013 vom 27.08.2013

Weiterlesen:
IG Metall Studie Junge Generation (2012): Persönliche Lage und Zukunftserwartungen der jungen Generation 2012. TNS Infratest Politikforschung im Auftrag der IG Metall, Juni 2012.