31/05/2010: Geschlechtsspezifischer Lohnunterschied in 2009 nicht veringert
Wie schon in den drei Vorjahren, so lag auch 2009 der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen um 23 Prozent unter den Werten männlicher Beschäftigter, dies vermeldet das Statistische Bundesamt in einer Pressemmitteilung. Der "Gender Pay Gap" erweise sich damit sowohl in den neuen Bundesländern, als auch im früheren Bundesgebiet als stabil, heißt es. In den alten Bundesländern ist der Verdienstabstand mit 24 Prozent in 2008 und 2009 deutlich höher als in den neuen Bundesländern, wo er in beiden Jahren bei sechs Prozent lag. Ein Grund für die relative Stabilität des Gender Pay Gap bestehe darin, "dass die ursächlichen Faktoren nur langsamen Veränderungsprozessen unterliegen". So hätten sich etwa im Hinblick auf den Beschäftigungsumfang oder auch bezüglich der Qualifikationsstruktur kurzfristig kaum Veränderungen gezeigt.
Die taz erinnert daran, dass die Bundesregierung die Lohndifferenz bis 2010 eigentlich auf 15 Prozent hatte verringern wollen und sieht die Gehaltsunterschiede in der Arbeitsmarktpolitik begründet. Frauen würden überwiegend im Bereich personenbezogener und schlecht bezahlter Dienstleistungen sowie im Gesundheitswesen arbeiten. Darüber hinaus nähmen sie häufig Teilzeitjobs an. Zwei Drittel der Teilzeitbeschäftigten seien Frauen. Seit 1998 sei die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 39 Prozent gestiegen.
Quellen: Stat. Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 191 vom 31.05.2010
taz vom 01.06.2010