Im Gebiet des Marketings werden in Unternehmen Wissensbestände bzgl. Kundenkenntnis aufgebaut. Entwickelt die Wissenschaft nun insbesondere Verfahren der Marktforschung sowie Theorien zum Käuferverhalten, so werden in den Unternehmen primär das Erfahrungswissen der Mitarbeiter sowie die Informationen aus dem Dialog mit Kunden genutzt. Die Frage ist dabei, wie diese verschiedenen Informationsquellen besser als bisher im Sinne einer Optimierung kombiniert werden können. Dazu sind einerseits Kenntnisse zur Vermittlung des relevanten Wissens (Wirtschaftspädagogik) notwendig. Andererseits könnten die verschiedenen Repräsentationsformen des Wissens (Psychologie) Aufschluss darüber geben, in welchen Situationen welche Wissensquelle bevorzugt wird.

- Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte untersucht, in welcher Form historisch Wissenstransfer und Wissensausbreitung bei einzel- und gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten durch das Einführen neuer Technologien unterstützt worden sind. Die dabei gewonnenen Erfahrungen können auch auf die Wirkungen moderner Informations- und Kommunikationstechnologien übertragen werden (Wirtschaftsinformatik). Ebenfalls lässt sich so analysieren, auf der Grundlage welcher Adaptions- und Lernverfahren mit welchem Erfolg gearbeitet wurde, um der Innovation zum Durchbruch zu verhelfen.

- Die Kognitionspsychologie beschäftigt sich mit der Frage, in welchen Strukturen verschiedene Formen des Wissens gespeichert werden. Dabei können auch Fragestellungen der Organisationslehre unterstützt werden, so die Frage, wie implizites Wissen einzelner Mitarbeiter explizit gemacht werden kann, um auch für andere Mitarbeiter im Unternehmen nutzbar oder erlernbar zu sein. Bei diesen Wissenstransformationen spielt die Frage des Wissensbesitzes und der Dominanz durch Informationsbestände eine wichtige Rolle. Dem steht die Angst vor Verlust von Wissensmonopolen gegenüber. Diese Effekte und notwendige Einwirkungsfaktoren werden von den Sozialwissenschaften analysiert.