Göttinger Poetikvorlesung 2006: Daniel Kehlmann


Das Spiel des Schreibens und Lesens



Der Romancier, Essayist und Kritiker Daniel Kehlmann, Autor des im vergangenen Jahr erschienenen Werkes „Die Vermessung der Welt“, hält die Göttinger Poetikvorlesungen im Wintersemester 2006/2007. Er ist auf Einladung des Seminars für Deutsche Philologie und des Literarischen Zentrums Göttingen zu Gast an der Georg-August-Universität. Unter der Überschrift „Diese sehr ernsten Scherze“ wird der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller in zwei Vorträgen über „Das Spiel des Schreibens und Lesens“ sprechen. Daniel Kehlmann nimmt außerdem an einem Seminar teil und stellt sich dort den Fragen der Studierenden. Die beiden Vorlesungen finden am Mittwoch, 8. November 2006, und am Donnerstag, 9. November 2006, in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnen jeweils um 20.15 Uhr.

„Literatur ist eine der ernstesten Angelegenheiten der Welt, aber sie ist doch immer auch ein Spiel; gerade die Klassische Moderne begreift das Schreiben als ein gleichsam musikalisches Verknüpfen von Motiven, Bildern, Wiederholungen und Bezügen. Je dichter das so entstehende Netz, insbesondere im Roman, desto gelungener das Werk“, betont Daniel Kehlmann. Dieses spielerisch-motivische Knüpfen von Netzen steht im Mittelpunkt der ersten Vorlesung. Dabei wird der Autor auch deutlich machen, wie die eigenen Erfahrungen als Leser seine Auffassung von dem, „was Literatur kann, soll und muss“, geprägt haben. In der zweiten Vorlesung spricht der Autor am Beispiel der eigenen Werke, insbesondere „Die Vermessung der Welt“, über die kompositorische Arbeit des Romaneschreibens - denn „diese ist, viel mehr als die stofflich-inhaltliche, die, auf die es ankommt“.

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, lebt in Wien und studierte dort Philosophie und Literaturwissenschaft. Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er unter anderem den Förderpreis des Österreichischen Bundeskanzleramtes (2003), den Candide-Preis der Stadt Minden (2005), den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2006) und den Kleist-Preis (2006). Sein Roman „Die Vermessung der Welt“ erzählt die um zahlreiche fiktive Elemente angereicherten Lebensgeschichten der beiden Forscher Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Die Poetikvorlesungen werden von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gefördert.




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