31/07/2013:
Weniger Aufstocker im vierten Quartal 2012

Annähernd 7 Millionen Beschäftigte haben im Jahr 2011 für weniger als 8,50 Euro pro Stunde gearbeitet (siehe 24.06.2013). Weil von solchen Niedriglöhnen allein kaum jemand leben kann, hat es im Jahresdurchschnitt 2011 und 2012 mehr als 1,3 Millionen Erwerbstätige gegeben, die ihr Einkommen mit Hartz IV-Leistungen aufstocken lassen mussten, darunter ein wachsender Anteil von Personen, die einer sozialversicherungspflichtigen Voll- oder Teilzeitbeschäftigung nachgingen (siehe 08.05.2013). Zum Jahresende 2012 zeichnete sich eine ganz leichte Entspannung der Lage ab.

Nach dem heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgelegten Analytikreport zur Grundsicherung für Arbeitssuchende ist die Zahl der Erwerbstätigen, die ihr Einkommen mit Arbeitslosengeld II-Zahlungen aufstocken müssen, im vierten Quartal 2012 weiter leicht zurückgegangen auf 1,3 Millionen im Dezember 2012. Dies entspricht einem Anteil von 29,9 Prozent an allen erwerbsfähigen Leistungsbeziehern.

Erstmals seit Monaten (vgl. 30.04.2013) ist zum Jahresende 2012 auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstocker zurückgegangen. Nach einem Jahreshöchststand von 592.000 im Oktober fiel ihre Zahl im Dezember auf knapp 560.000. Damit sank zwar ihr Anteil an allen erwerbsfähigen Beziehern von Hartz IV-Leistungen von 13,6 auf 12,8 Prozent: doch obwohl die Zahl der ausschließlich geringfügig beschäftigten Aufstocker im vierten Quartal wieder leicht anstieg, lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen erwerbstätigen Leistungsbeziehern im Dezember 2012 bei hohen 47 Prozent (43,5 % im Jahresdurchschnitt).

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2013): Analyse der Grundsicherung für Arbeitssuchende, Juli 2013, Nürnberg.