Donnerstag, 18. Mai 2017, 18.15 Uhr
Donnerstag, 18. Mai 2017, 18.15 Uhr // Eva-Lotte Kalz
"...nach meiner Ansicht im Grunde ein anständiger Mensch geblieben": Die Verteidigung im Ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 - 1965)
Im bis dahin größten deutschen Mordprozess standen zwischen 1963 und 1965 22 ehemalige Angehörige des Lagerpersonals des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in Frankfurt am Main vor Gericht. Insgesamt 21 Rechtsanwälte vertraten die Angeklagten als Wahl- oder Pflichtverteidiger. Obwohl ihre Verteidigungsstrategien bereits zeitgenössisch umstritten waren und insbesondere der Umgang mit den Opferzeugen in der Öffentlichkeit teilweise heftig kritisiert wurde, liegen bisher nur wenige biographische Informationen über die Anwälte vor. Der Vortrag stellt die Gruppe der Verteidiger vor und diskutiert exemplarisch ihre generationelle und politische Prägung, ihr Selbstverständnis, ihre Motive und das Verhältnis zu ihren Mandanten. Dabei zeigt sich, dass einige Verteidiger keinesfalls lediglich dem rechtsstaatlichen Prinzip genügen wollten, das faire Verfahren für den Angeklagten zu sichern. Vielmehr verfolgten sie dezidiert vergangenheitspolitische Ziele.
Alle Informationen finden Sie auch hier auf dem Flyer.