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Holzeigenschaften


Die Hainbuche hat mit „(...) einer mittleren Rohdichte von 0,83 g/cm³ bezogen auf 12-15 % Holzfeuchte das schwerste Holz unter den einheimischen Baumarten“ (TEETZ et al.1998). Ihr Holz ist dementsprechend sehr dicht und sehr hart. Darüber hinaus besitzt es auch eine hohe Zähigkeit und Elastizität. Zudem ist es sehr abriebsfest und hat bezogen auf die Bruchfestigkeit bessere Festigkeitseigenschaften als Eichenholz. Allerdings neigt es sehr stark zum Schwinden sowie zum Werfen und Reißen bei Trocknung. Deshalb muss hier sehr vorsichtig vorgegangen werden.

Aufgrund der geringen Tanningehalte hat es keine hohe natürliche Dauerhaftigkeit und gilt nach Ahorn als die empfindlichste Baumart. Tannine gehören zu den pflanzeneigenen Abwehrstoffen und sind ähnlich den Alkaloiden, Aminosäuren und anderen Stoffen für die natürliche Dauerhaftigkeit verantwortlich. Dieser geringe Gehalt an Tanninen (Gerbstoffe) muss auch bei der Trocknung beachtet werden, da das Hainbuchenholz eine sehr große Neigung dazu hat, stockig zu werden. Um diese Qualitätsverluste zu vermeiden, muss Hainbuchenholz sehr sorgfältig gelagert und getrocknet werden.

Bereits im Winter sollte das Holz nach dem Einschlag zügig aus dem Wald abgefahren werden und spätestens bis April eingeschnitten sein. Das frisch eingeschnittene Holz muss dann sofort sorgfältig in luftigen Trockenschuppen aufgestapelt werden. „Empfehlenswert ist ein zusätzlicher Schutz der Hirnflächen durch deckendes Anstreichen, Benageln oder Überkleben (...)“ (TEETZ et al. 1998). Diese Maßnahmen schützen zum einen vor dem Eindringen von Fäulnis, und zum anderen verhindern sie ein zu schnelles Austrocknen der Köpfe und somit eine verstärkte Rissbildung. Gute Ergebnisse im Bereich der Rissvermeidung wurden auch schon damit erzielt, das Holz in Senkrechtstapeln mit dem Zopfende nach unten bis zum Fasersättigungspunkt vorzutrocknen. Wird das Hainbuchenholz technisch getrocknet, so sollte mit einer sehr niedrigen Anfangstemperatur unter 45-55 °C begonnen werden.

Trotz der beschriebenen hohen Härte des Hainbuchenholzes kann es gut bearbeitet werden. Es lässt sich im Allgemeinen gut und sauber mit den meisten Werkzeugen verarbeiten. Entgegen vieler Hinweise in der Literatur lässt es sich gut sägen, hobeln, drechseln, profilieren und schleifen. Das Holz eignet sich auf Grund des unregelmäßigen Faserverlaufs nicht zur Herstellung von Messerfurnieren. Es lässt sich ebenfalls nur schwer spalten. Durch seine guten Elastizitätseigenschaften lässt es sich gut biegen und zu Formteilen verarbeiten. Das Holz ist schwer nagel- und schraubbar, „(...) doch halten einmal eingetriebene Nägel wie Schrauben ohne Beanstandungen“ (TEETZ et al.1998). Das Hainbuchenholz kann ohne großen Aufwand mit gängigen Holzleimen verleimt werden und ist gut zu beizen, polieren oder zu lackieren. Ein weiterer Vorteil des Hainbuchenholzes ist, dass es auffällig beständig gegen Säuren und Alkalien und wegen der geringen Extraktstoffgehalte von nur 2 % praktisch chemisch inaktiv ist. Einzige chemische Reaktion ist das Vergilben des Holzes unter Lichteinwirkung, dem jedoch durch UV-Absorber im Lack entgegengewirkt werden kann.