Pilzkrankheiten in Körnerfuttererbsen (Pisum sativum L.)
Diagnose, Epidemiologie, Ertragsrelevanz und Bekämpfung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde im Zeitraum von 2005 bis 2007 ein bundesweites Monitoring zur Erfassung des Pathogenspektrums in Körnerfuttererbsen durchgeführt. Zusätzlich wurde in Exaktversuchen, die überwiegend in engen Erbsenfruchtfolgen angelegt wurden, die Ertragsrelevanz der aufgetretenen Erbsenpathogene in vier deutschen Anbauregionen (Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) untersucht. Des Weiteren wurde in Klimakammerversuchen die Pathogenität ausgewählter Wurzel- und Stängelbasiserreger und die Anfälligkeit von zwölf Erbsensorten bei einer künstlichen Inokulation analysiert. Die Erhebung des Pathogenspektrums wurde im Untersuchungszeitraum an insgesamt 214 Pflanzenproben aus Deutschland durchgeführt. Die Erregerdiagnose an den oberirdischen Pflanzenorganen, die zusammengefasst als Blattpathogene bezeichnet werden, erfolgte anhand der unterschiedlichen Symptomausprägungen der Pathogene auf dem Pflanzengewebe. Die Wurzel- und Stängelbasiserreger wurden durch Auslegen von Pflanzenteilen auf unterschiedlichen Nährmedien isoliert und anhand ihrer morphologischen Charakteristika bestimmt. Die Bestimmung der aufgetretenen Fusariumarten wurde anhand einer molekulargenetischen Untersuchung überprüft. Es erfolgte ausschließlich eine qualitative Bestimmung der Pathogene. In den Exaktversuchen wurde mit unterschiedlichen und teils selektiv wirksamen Fungiziden die Gesunderhaltung einzelner Varianten angestrebt. Aus der Differenz zwischen den so geschützten Varianten und der unbehandelten Kontrollvariante lassen sich Rückschlüsse auf die Ertragsrelevanz der aufgetretenen Krankheiten ziehen. Für die Ermittlung des Befalles an den oberirdischen Pflanzenorganen wurden im Feld zu mehreren Terminen Krankheitsbonituren durchgeführt. Dabei wurde für jeden Erreger der prozentuale Anteil der befallenen Fläche geschätzt. Die Schädigungen an der Wurzel- und Stängelbasis wurde mit einer eigens entwickelten Boniturmethode erfasst. Erhoben wurden dabei mehrere Parameter, die die epidemische Ausbreitung der Pathogene beschreiben sollten. Die verantwortlichen Erreger für die entstandenen Schädigungen wurden wie im Monitoring qualitativ bestimmt.
Bearbeiter: Oliver Pflughöft
Betreuer: Prof. Bernhard Schäfer, Prof. Andreas von Tiedemann