Bettsprung
Das Projekt konnte den Bundesligaspieler Pirmin Schwegler als Schirmherrn gewinnen. Der Fußballspieler aus Hannover 96 erkrankte mit zwei Jahren selbst an Leukämie und ist nun Profisportler.
Eine onkologische Erkrankung geht – aufgrund der psychischen und physischen Belastungen – vielfach mit dem Verlust von Selbstvertrauen und körperlicher Energie einher. Insbesondere die akuten Phasen, in denen die Patient/innen im Bett bzw. auf der Station bleiben müssen, sind oftmals gekennzeichnet durch körperliche Inaktivität, Frustration und Zweifel. Ziel unseres Projekts „Bettsprung“ ist es, diesen Kindern und Jugendlichen durch ein psychomotorisch orientiertes Bewegungsangebot, wieder Mut und Vertrauen in ihre körperlichen Fähigkeiten zu vermitteln und motorischen Schwächen spielerisch entgegenzuwirken.
Der Begriff Psychomotorik bezeichnet dabei die enge Verknüpfung zwischen körperlich-motorischen und psychischen Vorgängen des Menschen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass die Bewältigung von Bewegungsaufgaben stets mit dem Selbsterleben einhergeht. Genau hier setzt das Konzept an.
Im Mittelpunkt der psychomotorischen Einheiten stehen spielerische Angebote, bei denen es um Körper- und Sinneswahrnehmung, um Koordinationsspiele oder um kleine Risikoaufgaben geht. Alle Angebote zielen darauf ab, den krebskranken Kindern und Jugendlichen auch bei eingeschränkter Mobilität und sogar Bettlägerigkeit Gelegenheiten zum Aufbau von Selbstsicherheit und Selbstvertrauen zu bieten. In der spielerischen Aktivtäten erleben die Patient/innen, dass sie trotz Einschränkung imstande sind, etwas zu leisten, etwas Neues zu lernen, Kräfte wieder zu mobilisieren und Spaß zu haben. Quasi ganz nebenbei werden dabei auch die körperlichen Fähigkeiten gestärkt. Die selbstwertstärkende körperliche Aktivität, das zeigen wissenschaftlichen Studien immer wieder auf, geht mit zunehmenden Wohlbefinden einher. Das Aufgehen im körperlichen Tun erlaubt den Kindern und Heranwachsenden gleichsam eine „Auszeit“ vom krank sein.
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit onkologischen Erkrankungen, die sich in akuter Behandlung auf der Station 4031 des Universitätsklinikums in Göttingen befinden.
Wo und wann finden die Angebote statt?
Die Bewegungszeiten werden in direkter Absprache mit dem Personal getroffen und finden mehrmals wöchentlich, je nach Befinden der Patienten und Patientinnen, am Bett bzw. im Krankenzimmer statt.
Verantwortliche Personen? Herr Prof. Dr. Christof Kramm, Leiter der Abteilung für pädiatrische Hämatologie & Onkologie und Frau Prof. Dr. Ina Hunger, Leiterin des Arbeitsbereichs Sportpädagogik und -didaktik des Instituts für Sportwissenschaften
Kontakt? Kyra Druivenga Sportwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Prävention und Rehabilitation (M.A.) kyra.druivenga@sport.uni-goettingen.de
Bei Rückfragen und für weitere Informationen sind wir gerne für Sie da.
0551/39-66201 (Frau Nörthemann) oder per Mail an paedonko@med.uni-goettingen.de
Das Projekt wird gefördert durch Spenden an die onkologische Kinderstation 4031.
Universitätsmedizin Göttingen
IBAN: DE55260500010000000448
BIC: NOLADE21GOE
Verwendungszweck: Spenden Station 4031 KST 1351150