DFG richtet neues Schwerpunktprogramm zum Thema „Visuelle Kommunikation“ ein
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat aus 47 eingereichten Initiativen 13 neue Schwerpunktprogramme ausgewählt. Eine dieser erfolgreichen Initiativen wird sich ab 2022 mit dem Thema „Visuelle Kommuniaktion (ViCom)“ aus einer theoretischen, empirischen und angewandten Perspektive befassen.
Im Mittelpunkt des von Prof. Dr. Cornelia Ebert (Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Prof. Dr. Markus Steinbach (Georg-August-Universität Göttingen) eingereichten Antrags steht die linguistische Untersuchung spezifischer Eigenschaften der visuellen Modalität als Kommunikationskanal und ihrer Interaktion mit anderen Kommunikationskanälen. Ausgangspunkt des Programms sind sprachbegleitende Gesten und Gebärdensprachen als Paradebeispiele für die visuelle menschliche Kommunikation. Darüber hinaus umfasst die Forschungsagenda die Untersuchung von Gesten in didaktischen und therapeutischen Kontexten, Gestik in der Tierkommunikation, gestische Aspekte in der schriftlichen Modalität, bildliche Erzählungen sowie visuelle Kommunikationsstrategien nichtsprachlicher Art und in multimodalen Mensch-Computer-Interaktionssystemen. ViCom ist somit ein stark interdisziplinär ausgerichtetes Schwerpunktprogramm, das die formale Linguistik mit anderen Disziplinen und Forschungstraditionen wie der kognitiven Sprachwissenschaft, Semiotik, Psychologie, Computerlinguistik, Tierkommunikation sowie den Neuro- und Kulturwissenschaften zusammenbringt.
Ein zentrales Ziel von ViCom ist die Entwicklung eines neuen Kommunikationsmodell, das die Besonderheiten und die Komplexität multimodaler Kommunikation angemessen erfassen kann. ViCom wird zudem dazu beitragen, methodische, technologische, therapeutische und didaktische Innovationen im Bereich der multimodalen Kommunikation voranzutreiben.