Das Göttinger Team 2021

Case concerning the J-Vid-18 Pandemic
(United Republic of Aprepluya v. Democratic State of Ranovstayo)


Topics global pandemic, obligations and responses of states with respect to the outbreak, questions of the jurisdiction of the Court, political asylum for whistleblowers, state responsibility for aircraft explosion



Einmal jährlich treffen sich Jura-Studenten aus ganz Deutschland, um beim Philip C. Jessup Moot Court einen fiktiven Fall vor dem IGH zu verhandeln. Bei den zum ersten Mal digitalen German National Rounds 2021, welche die Universität Nürnberg-Erlangen veranstaltete, zeigte das Göttinger Team einen ganz starken Auftritt. Nachdem das Team in der Vorrunde gegen die Teams von Vorjahressieger Bucerius Law School, München, Kiel und Nürnberg-Erlangen antrat, erreichte es souverän die Hauptrunde. Dort konnte man zunächst noch die Freie Universität Berlin eliminieren, bevor in einem hochklassigen Halbfinale das spätere Siegerteam von der Hertie School of Governance aus Berlin knapp die Überhand behielt. Die Enttäuschung über die Niederlage wich jedoch schnell großer Freude: Die Göttinger Auswahl konnte einen dritten Platz in der Endwertung erkämpfen. Ferner wurde Michel Schütt zum zweitbesten Redner des Turniers nach herausragenden Leistungen in der Vorrunde gekürt. Die Basis für das gute Abschneiden war bereits mit den Schriftsätzen im November und Dezember 2020 gelegt worden. Am Ende stand das beste Ergebnis eines Göttinger Teams aller Zeiten bei den National Rounds fest. Nach den National Rounds bereitete das Göttinger Team sich auf die Weltmeisterschaften vor. Im diesjährigen digitalen Format nahmen über 600 Universitäten aus aller Welt teil. Sie stellten fast 2.500 Studenten als Teilnehmer. Hier konnte das Göttinger Team nach spannenden Duellen gegen Universitäten aus Afghanistan, Weißrussland, der Ukraine, Indien, Kanada und China, darunter die Vizeweltmeister von 2018 und 2019, an die starken Leistungen anknüpfen. Nach der Vorrunde konnte man sich unter den besten Teams platzieren. In der Hauptrunde wurden dem Team dann mehrere unglückliche Paarungen zum Verhängnis, die teilweise in äußerst knappen Niederlagen oder Siegen resultierten. Obwohl die K.O.-Runden zur Enttäuschung aller Teammitglieder nicht erreicht wurden, konnte sich das Team dennoch freuen: Till Koch wurde als 17. bester Redner und Julius Nippert als 23. bester Redner der Weltmeisterschaften bei der abschließenden Preisverleihung ausgezeichnet. Damit waren sie in den besten 1% aller Teilnehmenden.
Ganz unter dem Schein der Covid-19 Pandemie drehte der Sachverhalt sich in diesem Jahr unter anderem um die Rechtmäßigkeit von Einreisebeschränkungen und daraus resultierenden staatlichen Entschädigungsansprüche. Zudem ging es um Asylrechte für Whistleblower, Fragen der Zulässigkeit von Klagen und Zuständigkeit des IGH im Lichte des „Connally-Vorbehalts“ und einen undurchsichtigen Flugzeugabschuss im Rahmen des staatlichen Selbstverteidigungsrechts gegen Terroristen. Dieser fiktive Streit wird von den Staaten vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag adressiert.
Seit Juli 2020 bereitete sich das Göttinger Team um Isabel Kaiser, Till Koch, Julius Nippert und Michel Schütt ganz im Rahmen der Corona-Vorschriften auf den Wettbewerb vor. Als Coaches dienten die ehemaligen Teilnehmer Jakob Wagner-Douglas und Nils Schlüter