Working Group "Organic Breeding of Tomatoe and Lentils"
Mit Linsen wurde ein ökologisch ausgerichtetes Projekt zur lokalen Anpassung durch verschiedene Auslesevarianten durchgeführt.
Tomaten im Freiland
Das Projekt wurde 2003 von der Rut- und Klaus-Bahlsen Stiftung unterstützt und als Projekt 03OE627 „Tomaten für den ökologischen Anbau im Freiland – Züchtungsmethodik und regionale Sortenentwicklung“ von 2004-2007 durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet ökologischer Pflanzenschutz der Universität Kassel und Dreschflegel e.V. durchgeführt.
Die Top Ten-Sorten im Freiland (von klein nach groß): Wildtomate Rote Murmel, Wildtomate Golden Currant, Celsior, Resi, Cerise rot, Cerise gelb, Matina, Rote Zora, De Berao und Paprikaförmige.
Tomaten sind seit dem Beginn ihrer Verbreitung in Deutschland am Anfang des letzten Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Gemüse geworden. Pro Jahr und Person werden über 14 kg Tomaten verzehrt, Tendenz steigend. Im Inland werden im Erwerbsanbau nicht einmal 10% des Bedarfs erzeugt. Tomaten sind eines der wichtigsten Produkte des ökologischen Gemüsebaues. Sie werden in (fast) jeder Gärtnerei – zunehmend als Qualitätstomaten - angebaut. Viele Gärtnereien vermarkten in den Monaten April und Mai auch Jungpflanzen. Etwa 14 Millionen Deutsche nennen den Garten als Hobby und jeder zweite Haushalt verfügt über einen Garten. Es werden in Deutschland jährlich etwa 40 Mio. Tomatenpflanzen angebaut; dabei wird der Gesamtertrag aus dem erwerbsmäßigen Anbau durch die Produktion in privaten Gärten mindestens erreicht, wenn nicht überschritten.
Begrenzender Faktor im Freilandanbau von Tomaten in Deutschland ist die Kraut- und Braunfäule geworden, die durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht wird. Im ökologischen Betrieb findet deshalb praktisch kein Freilandanbau mehr statt und selbst unter Glas und Folie muss mitunter eine empfindliche Ertragseinbuße hingenommen werden.
Teilprojekte waren
1. Die Bereitstellung von Saatgut eines mehrjährig regional geprüften Sortiments von modernen und alten Sorten mit Eignung für (i) die Erzeugung von Tomaten im ökologischen Freilandanbau und (ii) die gewerbliche Anzucht von Jungpflanzen.
2. Die Erarbeitung der methodischen Grundlagen für die regionale ökologische Züchtung von Freilandtomaten durch (i) Untersuchungen zur regionalen Differenzierung in der Anbaueignung; (ii) Phytomedizinische Analyse; (iii) Prüfung von Ausleseverfahren für die Feldresistenz gegen Phytophthora; (iv) Bestimmung der Erblichkeit und Entwicklung von Erfassungsmethoden für die Zuchtziele; (v) Bewertung der Zuchtziele aus der Sicht von ErzeugerInnen und VerbraucherInnen.
3. Die Bereitstellung eines genetisch breiten Pre-Breeding-Materials für ein langfristiges Züchtungsprogramm zur Entwicklung Phytophthora-toleranter Freilandtomaten für den ökologischen Anbau.
Das Projekt wird fortgeführt und bietet Raum für Bachelor- und Masterarbeiten.
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Dreschflegel Saaten