In meiner Diplomarbeit untersuche ich den Streuabbau in einem Gemisch von Buchen und Eschenstreu im Hinblick auf eine mögliche Stickstoff - Translokation. Der Streuabbau in Monokulturen verhält sich zumeist anders als in heterogenen Streugemischen, da Nährstoffe von der leichten in die schwerer abbaubare Streu transportiert werden. Daraus resultiert ein gesteigerter Zerfall der schwerer abbaubaren Laubstreu. Ob dieser Translokationseffekt aktiv durch Pilze und Bakterien oder passiv durch Auswaschung erfolgt, konnte bislang nicht eindeutig belegt werden. In meinem Mikrokosmenexperiment soll dieser Mechanismus der N - Translokation mit Hilfe von 15N gelabeltem Buchen- und Eschenlaub gezeigt werden. Der Versuch besteht aus vier verschiedenen Treatments: (a) Simulation passiver Effekte durch Auswaschung; (b) Ausschluss von Pilzwachstum zwischen den Streuarten unterirdisch durch Trennwand; (c) Ausschluss des Hyphenwachstums oberirdisch; (d) ohne Barrieren. Es werden vier unterschiedliche Streukombinationen eingesetzt um Monokulturen und Mischbestände zu vergleichen: Esche natürlich / Esche markiert, Buche natürlich / Buche markiert; Buche natürlich / Esche markiert, Esche natürlich / Buche markiert.
Während des Versuchsablaufs wird die CO2 Respiration in regelmäßigen Abständen über drei Monate erfasst. Basalrespirationsmessungen und SIR von eingesetzter Streu und Boden sollen die Unterschiede der mikrobiellen Gemeinschaften darstellen. Weiterhin wird die 15N Signaturen der Streu vor und nach dem Versuch gemessen, um den Weg des Stickstoffes zu verfolgen. Die gesteigerte Nährstoffverfügbarkeit durch Translokation wird sich ebenfalls auf die Mikrofauna auswirken. Die beteiligten Tiere werden aus den entnommenen Bodenproben nach MacFadyen ausgetrieben, auf Familienniveau bestimmt und ihre Abundanz mit den anderen Treatments verglichen.
Die Kombination aller Ergebnisse wird ein differenzierteres Bild des Ablaufes der Stickstoff - Translokation und der daran beteiligten Organismen ergeben.