Zwischen den Berliner Schulen ist eine digitale Kluft entstanden, die eine gleichberechtigte Nutzung der digitalen Technik und des Internets verhindern. Dies geht aus den heute veröffentlichten Ergebnissen einer Onlinebefragung unter 2.385 Berliner Lehrkräften aller Schulformen zur Arbeitsbelastung im Kontext der Digitalisierung an Schulen hervor. Nicht die Beschaffung der Hardware sei das Problem, so der Leiter der Studie Dr. Frank Mußmann, sondern ein funktionierendes System für eine verlässliche Nutzung zu organisieren, gelänge sehr vielen Schulen bislang nicht. Daraus resultierten große Unterschiede zwischen digital weniger reifen Schulen und digitalen Vorreiter-Schulen. Die Unterschiede in der digitalen Reife ihrer Strategie und technischen Infrastruktur sind so groß, dass verfassungsmäßig garantierte Rechte auf Bildung und Chancengleichheit gefährdet seien.

Dies hat für alle Beteiligten Konsequenzen, denn an digitalen Nachzügler-Schulen wird die Medienbeteiligug vernachlässigt und die Schülerinnen und Schüler haben deutlich reduzierte Möglichkeiten, im Unterricht den Umgang mit Medien zu erlernen oder Lernplattformen zu nutzen. Zum anderen erfahren die Lehrkräfte in digital weniger reifen Schulen Nachteile bei den Arbeitsbedingungen und ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Aus dem Ergebnis der Befragung rät Mußmann den Berliner Schulen, viel mehr in die Schulentwicklung zu investieren und ihre Lehrkräfte dabei mitzunehmen.