Was ist soziale Gerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat?
Alterssicherung in Deutschland und Großbritannien
Buchvorstellung mit Prof. Cornelius Torp am Mittwoch, 3. Juni 2015, 18:15 Uhr
Demografische Alterung, die Probleme der Alterssicherung und die Frage nach sozialer Gerechtigkeit gehören zu den wichtigsten sozialpolitischen Themen der heutigen Zeit. Mit seinem neuen Buch "Gerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat" liefert der Historiker Professor Dr. Cornelius Torp eine vergleichende Geschichte des Alters und der Alterssicherung in Deutschland und Großbritannien, die vom Zweiten Weltkrieg bis zur unmittelbaren Gegenwart reicht. Der Autor präsentiert sein Buch am Mittwoch, 3. Juni 2015, in der Historischen Sternwarte.
Dr. Martina Kayser vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht stellt den Autor vor, Prof. Dr. Heinz-Gerhard Haupt vom European University Institute in Florenz wird das Buch kommentieren. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr, der Eintritt ist frei.
Torp geht dem wechselnden Verhältnis zwischen sozialer Ungleichheit und Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit und wohlfahrtsstaatlichen Institutionen nach und beschreibt für Deutschland und Großbritannien die zahlreichen Reformen und die sie begleitenden Debatten seit dem Zweiten Weltkrieg. "Während es in Großbritannien vor allem um die Herstellung von Gleichheit und Verhinderung von Altersarmut ging, wurde in Deutschland das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit in den Vordergrund gerückt", so Professor Torp. Er zeigt anhand der Geschichte, wie sich Idee und Praxis zueinander verhalten, entwickelt und verändert haben. Zur öffentlichen Buchvorstellung laden das Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen und der Göttinger Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ein.
Prof. Cornelius Torp wurde 2004 im Fach Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg promoviert, habilitierte sich dort im Jahr 2014 und hat seitdem die Lehrberechtigung für "Neuere und Neueste Geschichte" inne. Er war unter anderem von 2009 bis 2011 Marie Curie Fellow am Department of History and Civilization sowie am Robert Schuman Centre for Advanced Studies des European University Institute in Florenz. Seit 2001 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Geschichte der Universität Halle-Wittenberg, seit 2014 Lehrstuhlvertreter für die Geschichte des europäisch-transatlantischen Kulturraums an der Universität Augsburg.
Eine Leseprobe finden Sie hier.