Programm

Programmübersicht
Untenstehend finden sich die detailiierten Workshopbeschreibungen.

03. November 2020
Equal Care mit Sascha Verlan

10. November 2020
Sexualität nach Geburt – (k)ein Thema ?! mit Clara Eidt

17. November 2020
Pflegend und alleinerziehend - Wieso pflegende Elternteile so unsichtbar sind und was sich ändern muss mit Jasmin Dickerson

24. November 2020
Familie rassismuskritisch denken mit Josephine Apraku

01.Dezember 2020
(Queer-)Feminismus und Mutterschaft mit Mira Zieher und Alicia Schlender

08. Dezember 2020
Selbstbestimmte Menstruation und Fruchtbarkeit mit Tech mit Marie Kochsiek

15.12.2020
Co-Elternschaft mit Hana Hilal

Hier findet ihr den aktuellen Fem*ily- Flyer.

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"Equal Care" mit Sascha Verlan
03. November 2020 um 19:30 h

Jungen bekommen im Durchschnitt mehr Taschengeld und die teureren Geschenke zu Weihnachten und Geburtstagen. Und Mädchen werden sehr viel stärker und vor allem selbstverständlicher in die alltägliche Familienarbeit eingebunden, vor allem wenn es um die Betreuung jüngerer Geschwister geht. Die grundlegenden Geschlechterungerechtigkeiten der Erwachsenenwelt beginnen schon früh, sie werden im Kinderzimmer eingeübt und so schnell zur Gewohnheit und Normalität, dass sie als vermeintlich biologische Konstanten missinterpretiert werden.
Ausgehend von seinem Buch „Equal Care. Über Fürsorge und Gesellschaft“ zeigt Sascha Verlan, wie eine faire Verteilung der Sogearbeit gelingen und damit die Voraussetzung für eine gleichberechtigte Gesellschaft geschaffen werden kann: der Systemwandel beginnt mit kleinen Schritten auf der individuellen Ebene und gesamtgesellschaftlich. Außerdem stellt er den 'Equal Care Day' vor, eine unabhängige, zivilgesellschaftliche Initiative, die sich für mehr Wertschätzung, Sichtbarkeit und eine faire Verteilung der Sorgearbeit einsetzt.

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„Sexualität nach Geburt – (k)ein Thema ?!“ mit Clara Eidt
10. November 2020, um 19:30 h

Die Geburt eines Kindes verändert das Leben von Frauen durch vielfältige körperliche, psychische und gesellschaftlich-soziale Prozesse.
Diese berühren auch das - oft tabuisierte - sexuelle Erleben im ersten Jahr nach Geburt.
In diesem Workshop blicken wir gemeinsam auf das postpartale Erleben von Frau*sein und Begehren im Spannungsfeld von Geschlecht und Mutterschaft. Neben einem sexualwissenschaftlichen Input zum aktuellen Forschungsstand wird es ausreichend Raum für Fragen und Austausch geben.

Clara ist freiberuflich praktizierende Hebamme seit 2013. Während ihres M.A. Studiums "Angewandte Sexualwissenschaften" an der Hochschule Merseburg hat sie intensiv über Fragen zu Sexualität, Reproduktion, Geschlecht und Hebammenarbeit nachgedacht. Seither gestaltet sie sexuelle Bildungsangebote, u.a. in der Hebammenausbildung.

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"Pflegend und alleinerziehend - Wieso pflegende Elternteile so unsichtbar sind und was sich ändern muss" mit Jasmin Dickerson
17. November 2020, 19:30 h

Jasmin wird einen Text über ihr Leben als alleinerziehende Mutter ihrer schwerbehinderten Tochter schreiben, und wie es ist, selbst neurodivers* (*Neurodiversität: ADHS/Asperger Autismus) zu sein. Über mobbing in der Schule, Ausgrenzung, Rassismuserfahrungen, Ableismus, Einsamkeit und wie schön und bereichernd sie ihr Leben findet. Was besser laufen könnte, was schon gut läuft und was sie sich von ihrem Umfeld wünscht.
Fragen für den Workshop an euch sind:
1. Wie viele Menschen mit Behinderung kennt ihr und wie ist euer Bezug zu ihnen?
2. Was bedeutet für euch Barrierefreiheit?
3. Was bedeutet intersektionaler Feminismus für euch?

Jasmin Dickerson ist 34 Jahre alt, arbeitet als Pressesprecherin und in der Öffentlichkeitsarbeit Für ein Modellprojekt der Antidiskriminierung.
Nebenbei hat sie sich mit zwei Freundinnen ein intersektional feministisches online-Magazin aufgebaut.

Sie veröffentlicht Texte über ihre Lebensrealität, immer auch mit einem Blick auch die gesamtgesellschaftliche Situation bei Instagram als @darwashanawhynot. Sie ist alleinerziehende Mutter einer Dreijährigen Tochter mit dem seltenen Pitt Hopkins Syndrom, welches schwere Entwicklungsstörungen und Immobilität verursacht. Sie ist daher zusätzlich zur Mutterrolle auch eine pflegende Angehörige


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"Familie rassismuskritisch denken" mit Josephine Apraku
24. November 2020, um 19:30 h

Im Kurz-Workshop möchten wir einen positionierungssensiblen rassismuskritischen Blick auf familiäre Beziehungen werfen, persönlichen Handlungsbedarf und mögliche Handlungsstrategien ausloten.

Josephine Apraku ist Mitbegründerin des IDB | Institut für diskriminierungsfreie Bildung in Berlin. Die Frage nach Möglichkeiten für Veränderung, für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe – immer aus einer intersektionalen feministischen Perspektive – ist beständiger Antrieb ihrer Arbeit. Als freie Autorin schreibt sie Kolumnen für das Missy Magazine, Edition F und den Tagesspiegel.

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"(Queer-)Feminismus und Mutterschaft" mit Mira Zieher und Alicia Schlender
01.Dezember 2020, 19:30 h

Oft wird erst bzw. besonders durch das tatsächliche Erleben deutlich, wie sehr in einer vermeintlich emanzipierten Gesellschaft Muttersein mit Idealen, Normvorstellungen und auch mit Tabus belegt ist. Oft werden mit dem Elternsein ganz besonders gesellschaftliche Vorstellungen davon wirksam, was es bedeutet, Mann oder Frau zu sein, die queere Varianten von Elternschaft erschweren.
In diesem Online-Workshop wollen wir uns gemeinsam mit den Verflechtungen von Mutterschaft und (Queer-) Feminismus beschäftigen. Was bedeutet es heute, Mutter zu sein? Welche politischen Entwicklungen haben die Bedingungen für Menschen, die für Kinder sorgen, in der Vergangenheit erleichtert? Was heißt es (für mich persönlich, aber auch gesellschaftlich) Feminist*in und Mutter, bzw. Bezugsperson zu sein? Auf welche Hindernisse stoße ich dabei? Welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen, vernetzen und feministische Ziele verfolgen?
Es wird neben Input auch einen interaktiven Teil geben. Der Workshop richtet sich an Frauen* und FLINT*, die mit Kindern leben.

* Mit Frauen meinen wir Personen, die sich der Kategorie Frau zugehörig fühlen, jenseits biologischer Zuschreibungen. Mit FLINT meinen wir Personen, die sich der Kategorien Frauen, Lesben, Inter, nicht-binär, oder trans als zugehörig definieren.

Alicia und Mira leben beide mit (ihren) Kindern in gemeinschaftlichen Kontextengemeinsam mit anderen Erwachsenen zusammen. Alicia in Berlin und Mira in Witzenhausen. Sie beschäftigen sich schon länger im Rahmen der Gender Studies, privat und (frei)beruflich mit (queer-)feministischen Perspektiven auf Elternschaft.

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"Selbstbestimmte Menstruation und Fruchtbarkeit mit Tech" mit Marie Kochsiek
08. Dezember 2020, 19:30 h

Wie kann Tech aussehen, die uns dabei unterstützt Menstruation und Fruchtbarkeit zu tracken ohne Sexismus und ohne unsere Privatsphäre zu verkaufen? Bei diesem Input geht es um Apps und Technologien jenseits von heteronormativen Vorstellungen von Gesundheit, Sexualität und Reproduktion. Denn Tech ist immer nur genau das, was wir entwerfen, entwickeln und bauen.

Marie Kochsiek ist Software-Entwicklerin und Soziologin. Sie ist Teil der Heart of Code , einem feministischen Hackspace in Berlin und entwickelt im Bloody Health Kollektiv an drip, einer freien und quelloffenen App für Menstruation und Fruchtbarkeitstracking.

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"Co-Elternschaft" mit Hana Hilal
15.12.2020, 19:30 h

Wer hat Kinder mit wem und warum? Regenbogenfamilie, Patchworkfamilie – dass Kinder in Familien aufwachsen können jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie, hat sich in den letzten Jahren zunehmend etabliert. Nun bekommt das Konzept der Co-Elternschaft, also Elternschaft außerhalb von monogamen Paarbeziehungen, immer mehr Aufmerksamkeit. Kinder großziehen gemeinsam mit Freund_innen, Mitbewohner_innen, mehreren Partner_innen, oder den beiden Nachbar_innen, die man bis vor Kurzem noch gar nicht kannte – Co-Elternschaften können ganz verschiedene Formen annehmen.
In diesem Workshop nähern wir uns gemeinsam den Antworten auf verschiedene Fragen zu diesem Thema. Wie geht Co-Elternschaft? Welchen Herausforderungen begegnen Co-Eltern innerhalb sowie außerhalb des Familiengefüges? Welche Rolle spielt Gender in Co-Eltern-Konstellationen? Was für Strategien gibt es für den Umgang mit gesellschaftlichen und juristischen Hürden? Der Workshop soll eine Plattform sein für Fragen und einen Austausch von Ideen und Erfahrungen ermöglichen. Willkommen sind alle Interessierten, egal ob sie in einer Co-Elternschaft leben oder (noch) nicht. Max. Teilnehmer_innenzahl 18 Personen.

Hana (Pronomen sie*er) lebt in Berlin und arbeitet dort als Antidiskriminierungsberater*in. Sie*er ist selbst Co-Elternteil von einem Kind und spricht gern darüber, wie das ist. Andere Themen, über die Hana gern nachdenkt und spricht sind Queerfeminismus, Antirassismus und Musik.