Öffentliche Ringvorlesung: Das sogenannte Böse

Das Verbrechen ist allgegenwärtig in unserer Gesell-
schaft. Täglich werden wir in den Medien mit fiktionalen
und realen Fällen von Kriminalität, insbesondere Gewalt-
kriminalität, konfrontiert. Aber auch im politischen Raum
wird Kriminalität wieder verstärkt als wichtiges Problem
wahrgenommen und das Gefühl der Bedrohung durch
Kriminalität nimmt in der Bevölkerung zu.
Die Ringvorlesung möchte dieser von momentanen Stim-
mungen und oberflächlichen Beobachtungen geprägten
öffentlichen Debatte eine grundlegendere Betrachtung
entgegensetzen. Das Verbrechen begleitet die Mensch-
heitsgeschichte von ihren Anfängen an. Schon früh ha-
ben sich verschiedene Disziplinen mit dem Verbrechen
befasst. Waren es zunächst Philosophen, Theologen und
Rechtsgelehrte, so sind es die sich seit dem 19. Jahrhun-
dert etablierenden Wissenschaften der Biologie, Psychia-
trie, Soziologie und der Psychologie, die sich zumindest
in Teilbereichen mit Kriminalität beschäftigen.
Sie stellen Fragen wie: Ist der Verbrecher „krank oder kri-
minell“, ist er ein „Sünder“, „Außenseiter“ oder sozialer
„Versager“; ist das Verbrechen gesellschaftlich bedingt
oder gar rational begründet? Was fasziniert uns daran
und wie gehen wir damit um? Was sind die angemesse-
nen Antworten der Gesellschaft und des Staates? Diese
und weitere Fragen werden in der Ringvorlesung aus der
Perspektive verschiedener Disziplinen behandelt, so dass
ein komplexes Gesamtbild entsteht.

Die Aufzeichnungen der Vorträge werden jeweils am
darauf folgenden Mittwoch um 12 Uhr im StadtRadio
Göttingen (107,1 MHz) ausgestrahlt und sind anschlie-
ßend als Video-Mitschnitt langfristig unter folgender
Internet-Adresse aufrufbar: www.uni-goettingen.de/ringvorlesung